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Comeback von US-Late-Night-Show von Jimmy Kimmel

Jimmy Kimmel ist zurück.
Jimmy Kimmel ist zurück. ©APA/AFP/CHRIS DELMAS
Moderator Jimmy Kimmel kehrte in der Nacht auf Mittwoch mit einem Appell für Meinungsfreiheit zurück. US-Präsident Trump zeigte sich über das Comeback der Late-Night-Show wenig überraschend nicht begeistert.

Die Sendung sei nicht wichtig, sagte US-Moderator Jimmy Kimmel bei seinem Comeback und fügte hinzu: "Wichtig ist, dass wir in einem Land leben, in dem es erlaubt ist, eine Show wie diese zu haben." Er sagte zudem: "Ich bin froh, wieder bei der Arbeit zu sein."

Jimmy Kimmel erklärt Kommentare bei Comeback von US-Late-Night-Show

Mit gebrochener Stimme erläuterte er, es sei nie seine Absicht gewesen, den Mord an einem jungen Mann zu verharmlosen. Kimmel nahm damit direkt Bezug auf den Grund, warum seine Sendung "Jimmy Kimmel Live!" in der vergangenen Woche vorläufig abgesetzt worden war: Kommentare in seiner Sendung in Bezug auf das tödliche Attentat auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk. Kimmel hatte gesagt, dass die "Gang" Make America Great Again - also die Bewegung, die hinter US-Präsident Trump steht - verzweifelt versuche, den Tatverdächtigen in krassen Gegensatz zu ihnen zu stellen, und alles dafür tue, politisches Kapital daraus zu schlagen.

Die Walt Disney Company, zu der der Sender ABC und die "Jimmy Kimmel Live!"-Show zählen, hatte mitgeteilt, die Produktion der Show sei am vergangenen Mittwoch ausgesetzt worden, um eine angespannte Situation im Land nicht weiter anzuheizen. Man sei der Meinung, dass einige der Kommentare Kimmels unangebracht gewesen seien. In den vergangenen Tagen habe es intensive Gespräche mit Kimmel gegeben. Das habe zur Entscheidung geführt, die Show wieder aufzunehmen.

Trump droht ABC wegen Comeback von US-Late-Night-Show von Jimmy Kimmel

US-Präsident Donald Trump hat das Comeback des Moderators Jimmy Kimmel beim US-Fernsehsender ABC kritisiert und zugleich mit einem möglichen juristischen Vorgehen gegen den Sender gedroht. Er könne nicht glauben, dass ABC Kimmel seinen Job zurückgegeben habe, schrieb er vor der Ausstrahlung am Dienstagabend (Ortszeit) auf seiner Plattform Truth Social.

Laut Trump spiele Kimmel mit Blick auf die Demokratische Partei "zu 99 Prozent positiven demokratischen Müll". Trump behauptete, Kimmel sei ein Handlanger der Demokraten, und er sprach dabei von einem "illegalen Wahlkampfbeitrag", ohne seine Vorwürfe genau zu erläutern oder Beweise vorzulegen. "Ich denke, wir werden ABC diesbezüglich auf die Probe stellen", fuhr er fort. Als er den Sender das letzte Mal verfolgt habe, habe dieser ihm mehrere Millionen Dollar gezahlt. Dieses Mal klinge es noch lukrativer.

Mehrere Klagen gegen US-Sender

Trump übt immer wieder Druck auf Medien aus und hat bereits mehrere Klagen gegen US-Sender angestrengt, unter anderem gegen ABC. Der Rechtsstreit wurde mit einem Vergleich in Millionenhöhe beigelegt. Das Comeback Kimmels wurde unterdessen nicht auf allen mit ABC kooperierenden TV-Kanälen ausgestrahlt. Das Medienunternehmen Nexstar hatte zuvor mitgeteilt, man bleibe zunächst bei der Aussetzung der Sendung. Die Gruppe hat zahlreiche lokale Sender im Portfolio. Diese zeigen auch Inhalte des bundesweiten TV-Senders ABC, bei dem die Kimmel-Show ihre Heimat hat.

Davor hatte die US-Mediengruppe Sinclair, die ebenfalls lokale TV-Stationen im Portfolio hat, auf der Plattform X mitgeteilt, dass man am Dienstagabend auf dem ursprünglichen Sendeplatz Kimmels ein Nachrichtenprogramm zeige. Man sei zugleich in Gesprächen mit ABC über eine mögliche Rückkehr der Sendung.

Die zwischenzeitliche Absetzung der Late-Night-Show Kimmels wegen dessen Äußerungen rund um den tödlichen Angriff auf den rechten Aktivisten Kirk hatte US-Präsident Trump "als großartige Nachrichten für Amerika" gefeiert. In den USA hatte sie eine Debatte über Meinungs- und Pressefreiheit befeuert. Kritiker befürchteten, dass diese Stück für Stück von der Regierung eingeschränkt werden und Kimmel ein weiteres Beispiel dafür sei.

(APA/Red)

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