Zwar steige die weltweite Durchschnittstemperatur trotz einer derart drastischen Verminderung der Klimagase, die drastischsten Folgen der Erderwärmung für die Arktis könnten aber gemildert werden, schrieben die Wissenschaftler um Warren Washington vom Nationalen Zentrum für Atmosphären-Forschung in Boulder im US-Bundesstaat Colorado. Dies könnte zum Erhalt von Fisch-, Vogel- und Säugetierbeständen beitragen – damit also beispielsweise auch zum Schutz der Eisbären.
“Die Forschungsarbeiten zeigen, dass wir eine deutliche Erwärmung des Planeten im 21. Jahrhundert nicht mehr vermeiden können”, schrieben Washington und seine Kollegen: “Wenn es der Welt aber gelingt, die Treibhausgas-Emissionen in diesem Ausmaß (70 Prozent) zu mindern, könnten wir (…) eine Katastrophe verhindern.” Die vom US-Energieministerium in Auftrag gegebene Studie erscheint kommende Woche in den “Geophysical Research Letters”.
Seit dem vorindustriellen Zeitalter Mitte des 19. Jahrhunderts ist die weltweite Durchschnittstemperatur um fast ein Grad Celsius gestiegen, was vor allem auf den zunehmenden Treibhausgas-Ausstoß zurückzuführen ist – allen voran den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2). Der Anteil der Klimagas-Partikel in der Atmosphäre ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute von 284 ppm (parts per million, Teile von einer Million) auf mehr als 380 ppm gestiegen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass ein weiterer Anstieg der Durchschnittstemperatur um ein Grad Celsius eine Klima-Katastrophe auslösen wird.
Die Klimaforscher haben ihrer Studie die Annahme zugrunde gelegt, dass die CO2-Konzentration in der Atmosphäre bis Ende des Jahrhunderts bei maximal 450 ppm liegen darf – ein Niveau, das nur erreicht werden kann, wenn weltweit rasch und konsequent Energie gespart wird und klimafreundliche Technologien entwickelt werden. Wird der Klimawandel nicht entschlossen bekämpft, wird die CO2-Konzentration Prognosen zufolge dagegen bis zum Jahr 2100 rund 750 ppm betragen – und damit fast doppelt so viel wie heute. Bei einer C02-Konzentration von 450 ppm im Jahr 2100 könnte der Temperaturanstieg bis dahin auf 0,6 Grad begrenzt werden, andernfalls würde die Erwärmung fast viermal so hoch ausfallen.
Bei einer Erwärmung um 0,6 Grad würde der Meeresspiegel bis Ende des Jahrhunderts schon um etwa 14 Zentimeter steigen. Die arktischen Eisflächen schrumpften dann im Sommer um rund ein Viertel. Werden die Emissionen dagegen nicht konsequent verringert, droht ein Anstieg des Meeresspiegels um 22 Zentimeter, das Arktis-Eis würde sich um mindestens drei Viertel verringern.
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