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Cindy Crawford wird 40

Sie war der Star der ersten Supermodel-Generation, zierte hunderte Titelseiten und verdiente in den 80er-Jahren angeblich bis zu 30 Mill. Dollar im Jahr. 

Dabei verdankte Cindy Crawford den beispiellosen Erfolg nicht allein ihrer Schönheit, sondern auch ihrem ausgeprägten Geschäftssinn und Realismus. Noch heute zählt die Amerikanerin, die am 20. Februar ihren 40. Geburtstag feiert, zu den begehrtesten und bestbezahlten Fotomodels. In den Augen vieler ist sie nach wie vor die schönste Frau der Welt.

Der Aufstieg der Cynthia Ann Crawford ist eine klassische Tellerwäscher-Geschichte. Sie kam 1966 in der Provinz des Staates Illinois als zweites von vier Kindern zur Welt und verdiente sich ihr Taschengeld als Erntehelferin auf den Maisfeldern ihrer Heimat. Dort wurde sie von einem Zeitungsfotografen entdeckt – und von da an ging ihre Karriere steil bergauf. Zunächst modelte sie noch neben ihrem Studium der Chemietechnik, das sie dann jedoch rasch abbrach. Den Durchbruch schaffte Crawford im August 1986, als sie auf dem Cover der „Vogue“ landete.

Allen Empfehlungen zum Trotz weigerte sich das Model, einen Leberfleck am Mundwinkel entfernen zu lassen, der bald zu ihrem unverwechselbaren Markenzeichen wurde. Auch auf die traditionelle Laufsteg-Karriere wollte sich Crawford nicht festlegen lassen. 1988 und 1998 nahm sie mit dem Starfotografen Herb Ritts Oben-ohne-Serien für den „Playboy“ auf, was Teile der Branche mit Empörung quittierten. Als sie für Unterwäsche von H&M warb, wurden einige Plakate aus Sorge vor Auffahrunfällen wieder abgenommen.

Von den Exzessen der Szene hielt sich Crawford stets fern. Zu abschreckend seien Mitte der achtziger Jahre ihre ersten Erfahrungen auf einer Drogenparty in Mailand gewesen, verriet sie im vergangenen Jahr in einem „Maxim“-Interview. „Ich habe meine Mama angerufen und gesagt: ’Ich kann das nicht machen. Schreib mich wieder (an der Uni) ein. Das ist nichts mich.“ Schon auf der zweiten Party fand sich der Jungstar zwar mit den Ausschweifungen der anderen ab, Crawfords eigene Laufbahn blieb aber weitgehend skandalfrei.

Schlagzeilen machte sie im Dezember 1991, als sie Schauspiel-Star Richard Gere heiratete: Die Branche hatte ein neues Glamour-Paar. Doch schon zwei Jahre später wurden erste Trennungsgerüchte laut, die die Eheleute in einer ganzseitigen Anzeige in der Londoner „Times“ zunächst noch dementierten. Im Dezember 1994 gaben sie aber ihre Scheidung bekannt. Seit Juni 1998 ist Crawford mit dem Nachtclub-Besitzer Rande Gerber verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder, den sechs Jahre alten Presley Walker und die vier Jahre alte Kaya Jordan, und lebt bei Los Angeles.

Seit einigen Jahren nimmt Crawford nur noch wenige ausgewählte Shooting-Angebote an und engagiert sich ansonsten für gemeinnützige Organisationen. Außerdem brachte sie mehrere Fitnessvideos, eine Beauty-Linie sowie ein Buch auf den Markt und versuchte sich als Schauspielerin. Für ihre Rolle in „Fair Game“ hagelte es allerdings Verrisse, und sie wurde für die Goldene Himbeere als schlechteste Schauspielerin nominiert. Zeitweise setzte sich Crawford auch für die Anti-Pelz-Kampagne der Tierschutzorganisation PETA ein. 2004 zog sie sich allerdings den Unmut der Tierschützer zu, als sie für einen Pelzhersteller warb.

In der Modelbranche gilt Crawford heute mehr denn je als Profi, der die Möglichkeiten des Berufsfelds realistisch einschätzt. „Wer mich bucht, bekommt die Ware Cindy Crawford“, sagte sie dem Magazin „Max“, in dem sie kürzlich freizügig und durchtrainiert posierte. „Das ist eine weltweit operierende Marke, und ich bin deren Präsidentin. Ich bin ein Geschäftsmodell.“ Deshalb würde sie auch ihrer Tochter nicht von einer Model-Karriere abraten. „Wie könnte ich Nein sagen?“, sagte sie „Maxim“. „Es (das Modeln) hat mir alles gegeben.“

Allerdings habe sich in der Branche viel geändert, seit sie vor 20 Jahren mit Kolleginnen wie Linda Evangelista, Naomi Campbell, Christy Turlington und Claudia Schiffer berühmt geworden sei. Damals hätten die Menschen die Top-Models noch mit Namen gekannt. „Sie konnten ’Cindy’ oder ’Linda’ oder ’Naomi’ oder ’Claudia’ oder ’Christy’ sagen, und man wusste, wen sie meinten“, sagte Crawford. Unter den jüngeren Models gelte das allenfalls noch für Gisele Bündchen.

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