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CIA-Agenten in Mailand vor Gericht

26 Agenten des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, denen die Entführung des ägyptischen Terrorverdächtigen Abu Omar vorgeworfen wird, sollen sich in Mailand vor Gericht verantworten.

Die Anklageerhebung wurde am Freitag verfügt. Der Prozess soll am 8. Juni in Mailand beginnen. Vor Gericht muss sich in dem Fall auch der Ex-Chef des italienischen Militärgeheimdienstes SISMI verantworten.

Seit Monaten ermittelt der Mailänder Staatsanwalt Spataro wegen möglicher Verwicklungen zwischen dem SISMI und der CIA untereinander bei der Verschleppung des Imams Abu Omar. Spataro ist der Ansicht, dass der italienische Militärgeheimdienst über drei Jahre hinweg eine Desinformationskampagne darüber geführt hat.

Der vor wenigen Tagen aus ägyptischer Gefangenschaft freigelassene Abu Omar erklärte sich bereit, vor der italienischen Justiz auszusagen. Der islamische Geistliche war nach Ermittlungen der italienischen Staatsanwaltschaft im Februar 2003 von CIA-Agenten in Mailand auf offener Straße entführt und über den US- Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland nach Ägypten gebracht worden, wo er nach eigenen Angaben gefoltert wurde. Ihm wurden Verbindungen zu internationalen Terrornetzwerken vorgeworfen.

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