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Christoph Möllers erhält "Tractatus"-Preis des Philosophicum Lech

Christoph Möllers
Christoph Möllers ©Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag
Der deutsche Rechtsphilosoph Christoph Möllers wird in diesem Jahr mit dem Essay-Preis "Tractatus" des Philosophicum Lech ausgezeichnet.

Er erhält den mit 25.000 Euro dotierten Preis exemplarisch für sein Werk "Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik", informierte das Philosophicum am Mittwoch. Möllers formal außergewöhnliches und argumentativ brillantes Buch eröffne neue Perspektiven auf Liberalismus, Freiheit und politische Praxis, hieß es.

Der 52-jährige Möllers, Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität in Berlin, stellt sich in seinem Buch der Frage, wie der an vielen Orten zu beobachtenden Bedrohung der liberalen Demokratie zu begegnen ist. "Es ist kein wissenschaftliches, schon gar kein politikwissenschaftliches Buch, sondern ein politischer Reiseführer", ordnete Möllers sein Werk selbst ein. Dabei bietet er in seinen Kurzessays keine Antworten, sondern bestechend scharfe Analysen als Grundlage, das liberale Projekt weiterzudenken.

Für die dreiköpfige "Tractatus"-Jury - Barbara Bleisch, Michael Krüger und Thomas Vasek - hielt Krüger fest: "In 349 kurzen Mini-Essays, die durch Verweise miteinander verbunden sind, entwickelt Möllers ein Mosaik der Freiheit, wie es klarer und in seiner Vielfältigkeit dennoch schillernder nicht zu denken ist." Undogmatisch, voller Klugheit und Witz, elegant und ohne Besserwisserei geschrieben sei Möllers ein "Handorakel" gelungen, das alle lesen sollten.

Das im September 2020 publizierte Werk, das seit April 2021 bereits in dritter Auflage vorliegt, löste weit über die Fachkreise hinaus große Resonanz aus. Es war für den Deutschen Sachbuchpreis 2021 und den Preis der Leipziger Buchmesse 2021 nominiert. "Am Ende fühlt sich der Leser überwältigt von Virtuosität und Einfallsreichtum", schrieb etwa "Die Zeit". In der Süddeutschen Zeitung hieß es: "Freiheitsgrade ist eines der besten Bücher der jüngsten Vergangenheit, reich an Beobachtungen, Gedanken, treffenden, oft aphoristischen Formulierungen."

Möllers setzte sich in Lech mit seinem Werk gegen die anderen Nominierten durch - gegen die in Osttirol geborene Marie-Luisa Frick sowie gegen Wolfram Eilenberger, Byung-Chul Han, Richard David Precht, Birgit Recki und Jörg Scheller. Der 52-Jährige ist der 13. "Tractatus"-Preisträger, die zuletzt verliehenen Auszeichnungen gingen an Roberto Simanowski (2020), Lisa Herzog (2019) und Thomas Bauer (2018). Überreicht wird der Preis am 24. September im Rahmen des Philosophicum Lech, das sich heuer in seiner 24. Auflage von 22. bis 26. September mit dem Thema "Als ob! Die Kraft der Fiktion" auseinandersetzt. Es handelt sich dabei um die im vergangenen Jahr abgesagte Auflage.

(APA)

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