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Christo-Briefmarke für das MAK

Christo und Jeanne-Claude präsentieren Sondermarke
Christo und Jeanne-Claude präsentieren Sondermarke © APA
Christo und Jeanne-Claude haben in Wien mit einem verhüllten Flakturm Aufsehen erregt. Am Mittwoch stellte das Paar eine Sonderbriefmarke vor.

“Aus einem Ort für den Krieg soll ein Ort für die Kunst werden!” Euphorisch zeigte sich heute, Mittwoch, das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude bei einer Pressekonferenz im MAK-Gegenwartskunstdepot Gefechtsturm Arenbergpark, wo es gemeinsam mit MAK-Direktor Peter Noever den Sonderbriefmarkenblock “Christo/Cat” präsentierte. Als “große Sympathieerklärung” bezeichnete Noever die Unterstützung der Künstler, die für die Marke die Vision des verhüllten Flakturms schufen. Die zweite Marke zeigt ein Rendering des vom Museum für Angewandte Kunst geplanten CAT – Contemporary Art Tower.

300.000 Stück der 55-Cent-Marken legt die Österreichische Post in ausgewählten Filialen und den vier Philaterie-Shops der Post auf. Großes Lob erntete Noever von Jeanne-Claude, die den MAK-Direktor als “sehr lieben Freund” bezeichnete, dessen “große Energie und Anstrengungen für die Kunst” das Künstlerpaar unterstützen wolle. Bereits in den 70er Jahren hatten Christo und Jeanne-Claude die Idee, einen Flakturm zu verhüllen. Das Projekt konnte allerdings nicht in die Tat umgesetzt werden, da es keine Genehmigung gab, wie Christo, der den Entwurf dem MAK kostenlos zur Verfügung stellt, erklärte. Die Realisierung der Verhüllung des Gefechtsturms sei nun aber ausgeschlossen. Für Jeanne-Claude sei es allerdings “sehr wichtig, dass die ganze Welt von diesem Ort erfährt”, wofür die Briefmarke ideal sei.

Derzeit arbeiten Christo und Jeanne-Claude an ihrem jüngsten Projekt “Over the River” im US-Bundesstaat Colorado. Sollten die Genehmigungen bis 2011 erfolgen, könne das Projekt 2012 realisiert werden. Ähnlich große Vorlaufzeiten durch schwierige Verhandlungen mit Behörden – die Verhüllung des Reichstags in Berlin habe über 20 Jahre bis zur Realisierung gebraucht – sieht Peter Noever auch für die Schaffung des CAT. Die Etablierung des internationalen Zentrums für zeitgenössische Kunst könne allerdings – sobald es ein “Bekenntnis zur Politik” gebe, innerhalb von zwei Jahren Wirklichkeit werden.

Als potenzieller Auftakt für die Sammlung des 21. Jahrhunderts gilt die Donation des britisch-indischen Bildhauers Anish Kapoor, der dem MAK kürzlich die Skulptur “Shooting into the Corner” übergab.

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