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Christkind war doch sparsam

In der Endabrechnung die Nulllinie überschreiten, nachdem das bis 18. Dezember gegenüber 2006 eingefahrene 3-Prozent-Minus mit dem vierten Einkaufssamstag wenigstens verkleinert werden konnte.

Diese Hoffnung verknüpft Österreichs Einzelhandel mit dem zumindest am Vormittag verkaufsoffenen 24. Dezember. Und (teils) mit den Nachweihnachtstagen. Im Ländle sähe man schon das Erreichen der Nulllinie als Erfolg.

Gutscheine als Renner

Das bekräftigte gestern auf „VN“-Anfrage jedenfalls Fritz Schenk namens der Dornbirner Innenstadt-Kaufleute. Der vierte Samstag sei „leicht hinter den Erwartungen“ geblieben, es seien mehr Gutscheine als Waren verkauft worden. Renner waren hochwertige Markenware bei Schmuck, Herrenbekleidung und Sportfachhandel, laut Damenmoden-Anbietern waren die Kundinnen eher zurückhaltend, warten die farbenkräftigeren Frühjahrs-Kollektionen ab.

„Ein Minus in Vorarlberg ist für mich nicht nachvollziehbar, wir im Messepark liegen nach einem fulminanten vierten Wochenende eher nahe drei Prozent plus“, bilanziert im Gegensatz zu Schenk MP-Geschäftsführer Burkhard Dünser. Den Run auf Gutscheine bestätigt auch er: „Wir dürften Gutscheine für bis zu 2,5 Mill. Euro draußen haben, das ist ein Plus von fast 20 Prozent“ (Dünser). Jeder fünfte der fast 24.000 gezählten Messepark-Kunden war vorgestern übrigens Schweizer.

„Das Niveau von 2006 erreichen oder ganz knapp verfehlen“ werden die Handelstreibenden im Alpenstädtle laut Juwelier Alexander Plakolm. Zwar gab’s seines Wissens keine Abstürze, aber „wenn der Zimba-Park jubelt, fehlt dieser Umsatz der Innenstadt“. „Zum Bersten voll“ war der Stadtkern freilich am späteren Samstagnachmittag, als „live“ die fünf Hauptgewinner des Weihnachtsgewinnspiels ermittelt wurden. Eine ähnliche Frequenz habe man sich an den Samstagen zuvor vergeblich gewünscht.

Ein Einkaufstag fehlt

Sport, Schmuck und Uhren als Gewinner, Textilien, Bekleidung und Schuhe als Verlierer – auf diesen Punkt bringt Thomas Häckel seine vorläufige Bilanz aus Sicht der Bregenzer Kaufleute. Der letzte Samstag habe zum Glück „leicht angezogen“, der fehlende Einkaufstag (8. Dezember fiel auf Samstag) sei in der Bilanz spürbar. Die „größte Weihnachtsbeleuchtung Westösterreichs“ habe aber für tolles Flair gesorgt, unterm Strich sei man schon zufrieden.

Gastronomie profitierte

„Das weitaus beste aller vier Wochenenden“ erfreute vorgestern laut Hannes Jochum von der Feldkircher Werbegemeinschaft die Kaufleute der Montfortstadt. Während Bücher, CDs und kleinere Textilien sehr gut nachgefragt waren, verzeichneten hochwertige Textilien „weniger Kunden, aber mehr Pro-Kopf-Ausgaben“ (Jochum). Eindeutige Gewinner waren Gastronomie und Aussteller des Weihnachtsmarktes, der nicht zuletzt von Liechtensteinern und Schweizern gestürmt wurde.

Insgesamt dürften die Österreicher heuer 1,6 Mrd. Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Nicht wenige tun dies leider auf Pump, so mancher Schenker findet sich einige Zeit später in der Privatinsolventen-Statistik.

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