Christenverfolgung: Bundeskanzleramt beteiligt sich am "Red Wednesday"

Erstmals werde eine Million Euro jährlich zur Verfügung gestellt, um Projekte im Kampf gegen Christenverfolgung zu unterstützen. Bereits seit Mai hat die Regierung eine Stabstelle "Internationaler Schutz verfolgter religiöser Minderheiten".
"Red Wednesday" mit über 210 Kirchen und Klöstern
An der Beleuchtungsaktion "Red Wednesday" beteiligen sich heuer mehr als 210 Kirchen und Klöster in Österreich. Das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" will damit auf das Schicksal verfolgter, unterdrückter und bedrohter Christinnen und Christen aufmerksam machen. Laut dem Open Doors Index sind weltweit mehr als 365 Millionen Christinnen und Christen in 78 Ländern wegen ihres Glaubens intensiver Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt, berichtete das Bundeskanzleramt. Auch in Europa zeige sich eine Steigerung der Hassverbrechen gegen Christinnen und Christen: So wurden laut Dokumentationsstelle OIDAC Europe 2023 rund 2.500 Taten in 35 europäischen Ländern, darunter 232 persönliche Angriffe auf Christinnen und Christen wie Belästigung, Bedrohung und körperliche Gewalt, dokumentiert.
Mit den österreichischen Fördermitteln sollen etwa Bau- und Umbauprojekte für Einrichtungen wie Schulen, Gesundheitszentren oder Schutzhäuser finanziert werden, hieß es weiter. "Mit unserem Förderaufruf möchten wir konkrete Hilfe leisten und verfolgte Menschen in ihren Heimatländern unterstützen", betonte die für Religionsgemeinschaften zuständige Ministerin. "Gerade in einer Zeit, in der die Christenverfolgung global zunimmt, steht Österreich klar für die Rechte aller Menschen ein, ihren Glauben frei leben zu dürfen."
"Christenverfolgung geschieht auch heute"
Im Wiener Stephansdom wurde am Mittwoch mit einem Gottesdienst an den "Red Wednesday" erinnert. Dompfarrer Toni Faber betonte, dass man angesichts des enormen Ausmaßes der Verfolgung nicht zur Tagesordnung übergehen dürfe. "Christenverfolgung ist nichts, was es nur früher gab. Christenverfolgung geschieht auch heute im Jahr 2024", sagte er laut Kathpress.
Der aus Nigeria stammende und im niederösterreichischen Bad Vöslau wirkende Priester Bartholomäus Okwuegbu berichtete über die schwierige Situation in seinem Heimatland. Inzwischen würden die Christen nicht nur im muslimisch dominierten Norden des riesigen Staates von radikalen Islamisten terrorisiert, ermordet, entführt oder vertrieben, es gebe auch immer mehr Anschläge in anderen Teilen des Landes. Allein 2024 seien auch schon zehn Priester ermordet worden, berichtete Okwuegbu.
(APA/Red)
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