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Chirac droht Prestige-Kapitän

Die französische Präsident Jacques Chirac hat dem Kapitän und dem Eigner des gesunkenen Öltankers „Prestige“ mit Strafverfolgung gedroht.

Er werde die französische Justiz auffordern, Ermittlungen einzuleiten, sobald Schweröl aus dem Tanker französische Gewässer erreichten, erklärte Chirac am Rande des EU-Gipfels am Freitag in Kopenhagen.

Die Staats- und Regierungschefs hatten während ihres Treffens zugesagt, den Einsatz von Tankern mit nur einer Außenwand so schnell wie möglich zu untersagen. Der spanische Ministerpräsident Jose Maria Aznar dankte seinen Kollegen für ihre Solidarität und ihre Hilfe bei den Säuberungsarbeiten.

Die „Prestige“, die ursprünglich 77.000 Tonnen Schweröl geladen hatte, war Mitte November auseinander gebrochen und gesunken. Das Wrack liegt in einer Tiefe von etwa 3.500 Metern. Nach Angaben der spanischen Regierung laufen täglich etwa 125 Tonnen Schweröl aus.
Der marokkanische König Mohammed VI. will vom Untergang des Tankers „Prestige“ betroffenen spanischen Fischern vorübergehend Zutritt zu den Gewässern seines Landes gewähren. Das Königreich teile die Sorgen der Menschen, die von der Ölkatastrophe betroffen seien, hieß es in einer Erklärung des königlichen Kabinetts am Freitag in Rabat. Der Schritt erfolge nach den Prinzipien wirtschaftlicher Solidarität und guter Nachbarschaft. Nähere Einzelheiten würden in Kürze ausgearbeitet.

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