Die internationalen Engpässe und Knappheiten bei der Versorgung der Industrie mit Elektronikkomponenten und Halbleiter-Mikrochips haben auch unmittelbare Auswirkungen auf so manche Unternehmen in Vorarlberg. So bestätigte der zur Zumtobel Group gehörende Komponentenhersteller Tridonic GmbH & Co KG auf wpa-Anfrage, dass "die außergewöhnliche Knappheit" zu notwendigen Anpassungen der Fertigungskapazitäten am Standort Dornbirn geführt habe.
Zwei Monate Kurzarbeit für 170 Mitarbeiter
Konkret sei Tridonic für eine effiziente Fortführung der Produktion gezwungen gewesen, im Mai und Juni 2021 für Teile der Belegschaft das Instrument der Kurzarbeit zu nutzen. Davon betroffen gewesen seien rund 170 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im gesamten Bereich Operations am Standort Dornbirn. Aktuell fahre man den Ländle-Standort mit verkleinerten Schichten im Zwei-Schicht-Betrieb. Das sei allerdings in den Sommermonaten an sich üblich, so Maresa Hoffmann, Leiterin Communications & Public Affairs, bei der Zumtobel Group. Insgesamt beschäftigt Tridonic in Dornbirn mehr als 460 Mitarbeiter (gerechnet auf VZÄ).
Es fehlen Mikrochips für hochwertige LED-Treiber
Die Lieferengpässe spüre man insbesondere bei Mikrochips, weshalb die hohe Nachfrage nach Tridonic-Produkten teilweise nicht vollständig bedient werden könne. Betroffen seien hauptsächlich hochwertige LED-Treiber, die in Dornbirn gefertigt werden. Dabei handle es sich um intelligente elektronische Geräte, die für den Betrieb von LED-Beleuchtung und für das Lichtmanagement benötigt werden. Ihr Design lasse derzeit weder eine schnelle Substitution durch Bauteile anderer Hersteller noch den Einsatz von alternativen Mikrochips zu. Nicht betroffen seien LED-Module, also LED-Lichtquellen. "In den drei Tridonic-Werken abseits von Dornbirn gibt es keine Lieferengpässe", so Hoffmann.
Unabhängig von der aktuellen Rohstoffsituation erwarte die Zumtobel Group für das Geschäftsjahr 2021/22 auch weiterhin eine Steigerung des Gruppenumsatzes um vier bis sieben Prozent.
(WPA)
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