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China: Zwei weitere Vogelgrippe-Todesfälle

In China sind erneut zwei Menschen an der Vogelgrippe gestorben. Das teilte die WHO am Mittwoch mit. Bei den Toten handle es sich um ein zehnjähriges Mädchen und einen 35 Jahre alten Mann.

Die beiden starben bereits im Dezember. Damit hat die Vogelgrippe in China bisher fünf Menschen das Leben gekostet.

Als eine „besorgniserregende Entwicklung“ hat indessen der Veterinärmediziner Michael Hess von der Uni Wien die Gefahr durch ein Übergreifen der Vogelgrippe auf die EU-Länder beurteilt. In der „ZIB 2“ des ORF schloss Hess am Dienstagabend auch nicht aus, dass mit dem Vogelzug im Frühjahr die Vogelgrippe auch zu uns kommen könnte. Dass Tauben in großen Städten zu Virusherden werden könnte, sieht Hess aber kaum. „Prinzipiell ist das nicht auszuschließen. Aber Tauben sind wesentlich weniger empfänglich für den Erreger als andere Geflügelarten, als Wassergeflügel“.

Derzeit sei das Essen von Eiern oder von Hühnerfleisch „gefahrlos“. Über ein Ei selbst könne man sich normalerweise überhaupt nicht identifizieren, „möglicherweise wenn es mit Kot beschmiert wäre“.

Der türkische Ministerpräsident Erdogan hat angesichts von Vogelgrippe-Fällen seine Landsleute vor übertriebener Angst gewarnt. „Leider hat sich zuletzt Panik breit gemacht, wodurch der Eindruck entstanden ist, die ganze Türkei sei betroffen“, sagte er am Dienstag. Tatsächlich sei die Vogelgrippe unter Kontrolle.

Auch ein Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Türkei ging davon aus, dass die Vogelgrippe in dem Land „relativ leicht“ unter Kontrolle gebracht werden könne. Tests deuteten darauf hin, dass das Virus nicht von Mensch zu Mensch übertragen werde.

H5N1-Virus bei Wachteln in Südwest-China festgestellt

Die chinesische Regierung hat einen weiteren Ausbruch der Vogelgrippe gemeldet. In der Provinz Guizhou im Südwesten des Landes sei die auch für den Menschen gefährliche Virus-Variante H5N1 bei Wachteln aufgetreten, teilte das Landwirtschaftsministerium in Peking am Dienstagabend mit. 16.000 Tiere eines Hofes nahe der Provinzhauptstadt Guiyang seien daran Anfang des Monats verendet. Als Vorsichtsmaßnahme seien weitere 42.000 Vögel gekeult worden. Der Ausbruch der Krankheit sei dort inzwischen aber unter Kontrolle.

Bereits im Dezember starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein zehnjähriges Mädchen in der Region Guangxi in Südchina sowie ein 35-jähriger Mann in der Provinz Jiangxi in Ostchina an den Folgen der Vogelgrippe. Warum die Behörden ihren Tod so spät mitgeteilt haben, blieb unklar. Ihre Erkrankungen waren der WHO bekannt. Weltweit sind damit nach WHO-Angaben 80 Menschen nachweislich an der Vogelgrippe ums Leben gekommen, darunter jüngst auch drei Kinder in der Türkei. Am Vortag hatte Chinas Gesundheitsministerium den achten Fall einer Erkrankung eines Menschen offiziell eingeräumt.

Experten gehen allerdings davon aus, dass es in China wesentlich mehr Infektionen gibt, die aber bisher nicht aufgedeckt worden sind. Auch werde noch lange nicht jeder Ausbruch der Vogelgrippe unter Geflügel entdeckt, wurde geschildert. Erst am Vortag hatte das Gesundheitsministerium gefordert, die medizinischen Einrichtungen auf dem Land müssten besser in die Lage versetzt werden, einen Ausbruch festzustellen oder Infektionen richtig zu diagnostizieren.

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