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China: Ziegeleien versklavten auch geistig behinderte Kinder

In China sind Hunderte geistig Behinderte zu Sklavenarbeit gezwungen worden, viele davon Kinder. Das teilte das Ministerium für Arbeit und Soziale Sicherheit am Montag in Peking mit.

Die Behörden greifen seit Juni hart gegen Sklavenarbeit durch, die vor allem in Ziegeleien und Bergwerken verbreitet ist. Seit dem Bekanntwerden des Skandals habe man mindestens 1.340 Menschen aus der Zwangsarbeit befreit, 367 davon seien geistig behindert gewesen, teilte der stellvertretende Minister Sun Baoshu auf der Internetseite der Regierung mit. Insgesamt 147 Personen seien im Zusammenhang mit der Sklaverei festgenommen worden.

Die Affäre war ins Rollen gekommen, nachdem verzweifelte Eltern von verkauften und versklavten Kindern in den nördlichen Provinzen Shanxi und Henan ihre Fälle im Internet veröffentlicht hatten. Sowohl die Polizei als auch die örtlichen Behörden hätten sich geweigert, ihnen zu helfen, klagten die Betroffenen auf der Internetseite. Erst als diese Veröffentlichung zu Unmut in der Bevölkerung führte, reagierten die Behörden. Mittlerweile greifen sie hart gegen illegale Beschäftigungsverhältnisse durch. Sun teilte mit, Arbeitsstätten von mehr als zwölf Millionen Arbeitern seien untersucht worden. Ein Viertel, also 67.000 der geprüften Unternehmen, hätten ohne Genehmigung gearbeitet.

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