Damit ist das Unglück infolge einer Gasexplosion in der Chenjiashan-Mine im Nordwesten Chinas das schwerste im Land seit 13 Jahren. Als die Nachricht offiziell war, kochte der Zorn der Angehörigen über. Rund 800 Menschen zogen wütend zum Rathaus der Stadt Maiowan nahe der Mine, wie ein Parteifunktionär der Nachrichtenagentur AFP sagte. 40 Demonstranten hätten das Gebäude gestürmt, Fenster und Möbel zerschlagen und Beamte verprügelt. Unterdessen wurde aus einer Mine im Südwesten ein neues Unglück gemeldet. Mindestens 13 Kumpel kamen dabei ums Leben.
Die Angehörigen der getöteten Bergleute seien sehr wütend gewesen, sagte der Parteisekretär Yan Mangxue AFP am Telefon. Sie haben ihre Lieben nicht mehr wiedersehen können, weder tot noch lebendig. Die Demonstranten hätten alle Verantwortlichen schlagen wollen, die ihnen über den Weg liefen. Ein Beamter sei mit blutigem Kopf aus dem Rathaus gekommen. Augenzeugen zufolge war die Polizei im Einsatz, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Die Stimmung sei jedoch sehr angespannt gewesen. Familien weinten, mehrere Leute sind in Ohnmacht gefallen, berichtete ein früherer Kumpel.
Wie der staatliche chinesische Rundfunk berichtete, kamen wie befürchtet insgesamt 166 Menschen in der Mine in der Provinz Shaanxi ums Leben. Auch die bisher noch vermissten 103 Arbeiter seien tot. Bisher seien 65 Leichen aus dem Schacht geborgen worden. Zum Zeitpunkt des Unglücks am Sonntag arbeiteten 293 Bergleute in dem Bergwerk. 127 konnten sich retten, 15 von ihnen mit schweren Kohlenmonoxidvergiftungen oder Verbrennungen. Die Behörden hatten anschließend mitgeteilt, es gebe praktisch keine Hoffnung, weitere Überlebende zu finden.
Schuld an der schweren Gasexplosion haben laut dem KP-Chef des Dorfes Yaoyu, woher einige der Opfer stammten, die Bergwerksbetreiber. Diese hätten die Bergarbeiter in den Stollen zurückgeschickt, obwohl dort nach einem Brand am 19. November immer noch gefährlich hohe Gaskonzentrationen gemessen worden seien.
Nach dem neuen Bergwerkunglück in der südwestlichen Provinz Guizhou wurden am Mittwoch noch drei Kumpel vermisst. Insgesamt seien 49 Bergarbeiter unter Tage gewesen, als sich eine Gasexplosion ereignet habe, meldete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. 33 von ihnen hätten sich retten können, davon seien vier verletzt worden.
Die veralteten und unzureichend gesicherten Bergwerke in der Volksrepublik gelten als die gefährlichsten der Welt. Amtlichen Angaben zufolge sterben jedes Jahr durchschnittlich mehr als 7.000 Bergleute bei Unglücken in China. Nach Berechnungen von Menschenrechtlern dürfte die tatsächliche Zahl bei 20.000 Toten im Jahr liegen.
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