Zum Auftakt eines zweitägigen strategischen Wirtschaftsdialogs in Peking hat China die USA am Mittwoch vor Protektionismus gewarnt. Handelsbarrieren könnten die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern ernstlich untergraben, sagte Vize-Regierungschefin Wu Yi laut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua.
Sie nannte die Einbringung von 50 gegen China gerichteten Gesetzesentwürfen im US-Kongress und sprach sich gegen eine Politisierung von Handelsfragen aus.
US-Finanzminister Henry Paulson wiederholte seine Forderung nach einer schnelleren Aufwertung der chinesischen Yuan-Währung. Die Amerikaner kritisieren, China verschaffe sich mit einem künstlich niedrig gehaltenem Yuan Wettbewerbsvorteile und vergrößere so den Handelsüberschuss mit den USA, der nach US-Angaben im vergangenen Jahr 233 Mrd. Dollar (159 Mrd. Euro) erreicht habe. Wu Yi forderte die USA auf, mehr zivile High-Tech-Exporte nach China zuzulassen, um so das Handelsdefizit zu verringern. Die USA begrenzen Exporte solcher High-Tech-Güter, die militärisch verwendet werden könnten.