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China und Südkorea verbünden sich gegen Dollar als Handelswährung

Südkorea und China wollen die Dominanz des US-Dollars zurückdrängen.
Südkorea und China wollen die Dominanz des US-Dollars zurückdrängen. ©EPA
Die Exportnationen China und Südkorea schmieden eine Allianz gegen den Dollar. Für den bilateralen Handel wollen sie künftig verstärkt auf ihre Währungen Yuan und Won zurückgreifen. Dazu soll ein bereits beschlossener Währungstausch im Volumen von umgerechnet rund 45 Mrd. Euro genutzt werden, teilten Finanzministerium und Zentralbank am Dienstag in Seoul mit.

Das Geld soll noch in diesem Monat an die Banken fließen. Diese wiederum stellen es Handelsfirmen zur Verfügung, damit diese ihre Rechnungen in den beiden Währungen begleichen können.

“Lokale Währungen werden seit dem Ende der weltweiten Finanzkrise 2008/09 verstärkt für die Abrechnung von Handelsgeschäften genutzt”, sagte Euon Ho-sung von der Bank of Korea zu Reportern. “Wir beabsichtigen, ähnliche Vereinbarungen mit anderen Ländern zu treffen.” Der Vereinbarung gingen zweijährige Verhandlungen voraus. Mit den Bemühungen Südkoreas, die starken Wechselkursschwankungen des Won einzudämmen, habe dies nichts zu tun.

Reger Handel zwischen China und Südkorea

Exportweltmeister China ist der wichtigste Markt für Südkorea, das dank Weltkonzernen wie Samsung oder Hyundai inzwischen der siebtgrößte Exporteur der Welt ist. Etwa ein Viertel der Ausfuhren gehen in die Volksrepublik. Dennoch werden im bilateralen Handel nur etwa drei Prozent der Rechnungen in Yuan oder Won beglichen.

Der größte Teil wird in US-Dollar abgerechnet, der wichtigsten Währung der Welt. In der Statistik der am meisten genutzten Währungen kommt der chinesische Yuan nur auf Platz 16, obwohl die Volksrepublik die zweitgrößte Wirtschaftsmacht nach den USA ist.

Yuan nicht frei handelbar

Ein Grund dafür ist, dass der Yuan nicht völlig frei handelbar ist. Die Regierung in Peking lässt ihre Währung nur in einer engen Bandbreite um den Dollar schwanken. Allerdings will sie den Yuan – der auch als Renmimbi bekannt ist – schrittweise zu einer voll konvertierbaren Währung umbauen.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden Handelrechnungen von umgerechnet etwa 246 Mrd. Euro in Yuan beglichen, geht aus Daten der Zentralbank hervor. Das entspricht etwa 11,4 Prozent des gesamten Volumens – mit steigender Tendenz: im September waren es bereits mehr als 134 Prozent. China öffnet auch schrittweise seinen Aktien- und Anleihenmarkt für Yuan-Besitzer in Übersee. (APA)

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