China und Russland beginnen Groß-Manöver
Mit knapp zehntausend Soldaten haben Russland und China die ersten gemeinsamen Militärmanöver in der wechselhaften Geschichte ihrer Beziehungen begonnen. Politische Beobachter deuten die Manöver als Versuch, ein Gegengewicht zur Weltmacht USA und deren Dominanz im Pazifik aufzubauen.
Beide Mächte beteuerten jedoch zu Beginn der einwöchigen Übung am Donnerstag, die Militärmanöver zielen weder gegen Dritte, noch betreffen sie die Interessen eines Drittlandes. An der Militärübung, die am Samstag mit See- und Landemanövern auf die Küste der ostchinesische Provinz Shandong ausgedehnt werden, nehmen 1800 russische und 8000 chinesische Soldaten der Luftwaffe, Marine und des Heeres beider Streitkräfte teil.
Unter dem Motto Friedensmission 2005 wird eine Intervention bei einem ethnischen Konflikt in einem Drittland simuliert. Es werden auch U-Boote und Langstreckenbomber eingesetzt, um die Flotte einer weiteren Macht aus der Konfliktregion zurückzuschlagen.
Die Übung solle die Fertigkeiten der Streitkräfte bei der gemeinsamen Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus und Separatismus verbessern, hieß es in einer Stellungnahme der chinesischen Regierung. Beobachter gehen davon aus, dass Russland als größter Rüstungslieferant der Volksrepublik China dabei seine modernen Waffensysteme vorführen möchte.
Solche Manöver sollten nach Angaben von Diplomaten in Zukunft auch im Rahmen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit abgehalten werden, der neben Russland und China die zentralasiatischen Ex- Sowjetrepubliken Usbekistan, Kirgisien, Kasachstan und Tadschikistan angehören, die auch Manöverbeobachter entsandt haben. Auch Pakistan, der Iran, Indien und die Mongolei, die bei den Shanghai-Sechs Beobachterstatus haben, wurden eingeladen. Usbekistan hat die USA aufgefordert, einen für den Afghanistan-Einsatz eingerichteten Militärstützpunkt zu räumen.
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