Weitere 300 Tonnen Gold in der chinesischen Lieferkette seien vermutlich statistisch nicht erfasst worden, erklärte der World Gold Council weiter. So bewege sich die Nachfrage der Volksrepublik bei rund 1.400 Tonnen. In Indien wurden 2013 demnach 974,8 Tonnen Gold nachgefragt. “China ist zum ersten Mal Nummer eins”, sagte der Verbandsvorsitzende Marcus Grubb. Die Daten seiner Organisation reichten nur rund 20 Jahre zurück, aber “Indien war immer der wichtigste Markt seit den 1950er, 1960er Jahren”.
Gold als Inflationsschutz
Die wachsende Nachfrage in China liege an der größer werdenden Mittelklasse, zunehmendem Wohlstand, der Verstädterung und dem Mangel an anderen Möglichkeiten zur Geldanlage, erklärte der Weltgoldverband.
Dass China Indien überholen konnte, ist außerdem auf Maßnahmen der indischen Regierung zur Eindämmung der Goldkäufe zurückzuführen. Denn die Goldimporte sind maßgeblich für das wachsende Leistungsbilanzdefizit Indiens verantwortlich, weil die Importe die Exporte deutlich übersteigen. Indien war lange der weltgrößte Importeur von Gold. Die Nachfrage steigt vor allem zu religiösen Festen und in der Hochzeitssaison. Viele Inder, vor allem in ländlichen Gebieten mit nur wenigen Banken, kaufen Gold aber auch als Schutz vor einer Inflation.
(APA)
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