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China: Moslem wurde hingerichtet

In China ist ein moslemischer Aktivist wegen des Vorwurfs der versuchten Spaltung des Landes hingerichtet worden. Uiguren werden von Regierung als gewalttätige Separatisten gebrandmarkt.

Bei dem Hingerichteten Ismail Semed handelt es sich um einen Angehörigen des Turkvolks der Uiguren, die in der Region Xinjiang knapp die Hälfte der 19 Millionen Einwohner stellen. Die chinesische Regierung hat die Uiguren als gewalttätige Separatisten gebrandmarkt, die die für einen unabhängigen Staat kämpfen. In den vergangenen Jahren war Peking entschieden gegen die Volksgruppe vorgegangen. Menschenrechtsgruppen kritisierten die Vollstreckung des Urteils scharf.

Semed wurde auch der Besitz von Sprengstoff zur Last gelegt. Er hatte vor Gericht ausgesagt, er habe zwar ein Geständnis abgelegt. Dies sei aber unter Druck geschehen. Die Exilgruppe Weltkongress der Uiguren erklärte, Semed sei am Donnerstag hingerichtet worden, ohne dass glaubwürdige Beweise für seine Schuld vorgelegen hätten. „Wie die meisten anderen Verfahren gegen Uiguren war auch dieser Prozess nicht fair“, hieß es in einer Stellungnahme. Semed musste bereits zwei Gefängnisstrafen verbüßen. Er war beschuldigt worden, an einem gewaltsamen Aufstand im Jahr 1990 beteiligt gewesen zu sein. 2003 war er von Pakistan nach China abgeschoben worden.

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