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China lässt prominente Menschenrechtsanwältin Wang frei

Wang Yu ist auf Kaution freigekommen.
Wang Yu ist auf Kaution freigekommen. ©AP
In China ist die bekannte Menschenrechtsanwältin Wang Yu nach einem Jahr in Haft auf Kaution freigekommen. Zuvor soll sie gestanden haben, dass "ausländische Kräfte" ihre Kanzlei genutzt hätten, um die chinesische Regierung zu unterminieren und zu diskreditieren. In den auf Video aufgenommenen "Bekenntnissen" , die zwei Hongkonger Medien am Montag ins Internet stellten, sagte Wang ferner, sie werde nicht mehr als Anwältin arbeiten.

Die Echtheit der Videos konnte zunächst nicht bestätigt werden. Der Fernsehsender Phoenix TV, eines der beiden Medien, wollte nicht enthüllen, wann und wo das Interview mit Wang stattfand. Ein solches Bekenntnis wäre ein harter Schlag für die kleine Gruppe Menschenrechtsanwälte in dem kommunistisch geführten Land.

Wang vertrat Angeklagte in politisch sensiblen Fällen

Wang war im Juli 2015 zusammen mit Anwaltskollegen und anderen Aktivisten festgenommen worden. Fast zwei Dutzend von ihnen sind immer noch in Haft. Viele Beobachter glauben, dass dem Chef der Kanzlei Fengrui, wo Wang arbeitete, und drei weiteren Aktivisten derzeit hinter verschlossenen Türen der Prozess gemacht wird. Wang und ihre Kollegen hatten Angeklagte in politisch sensiblen Fällen vertreten.

In dem einen Video bezeichnet Wang Kanzleichef Zhou Shifeng als unqualifizierten Anwalt und sagt, alle dort beschäftigten Juristen hätten ein Training bekommen, wie westliche Werte, Menschenrechte und Demokratie eingesetzt werden sollen, um die chinesische Regierung anzugreifen und in Misskredit zu bringen.

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