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China: Erneut zwei Grubenunglücke

Bei zwei neuerlichn Bergwerksunglücken in der Volksrepublik China sind mindestens 16 Kumpel getötet und 42 verschüttet worden. Nirgendwo in der Welt leben Bergarbeiter so gefährlich wie in China.

Nur fünf Tage nach dem schweren Grubenunglück in Qitaihe in Nordostchina mit 171 Toten ereignete sich am Freitag in einem Kohlebergwerk in Liupanshi (Provinz Guizhou) in Südchina eine Gasexplosion, bei der 16 Kumpel getötet wurden, wie der „China News Service“ am Samstag berichtete.

Am selben Tag verschüttete ein Wassereinbruch in einer Grube im Kreis Xinan nahe Luoyang in der zentralchinesischen Provinz Henan 42 Bergarbeiter, deren Schicksal am Samstag noch völlig ungewiss war, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Nur sechs Bergarbeiter konnten sich retten. Die Bergungsarbeiten dauerten an.

Nach der Kohlenstaubexplosion in der Dongfeng-Grube in der Provinz Heilongjiang (Mandschurei) waren bis Samstag 169 Leichen geborgen. Es wurde noch nach zwei Arbeitern gesucht, die das Unglück aber nicht überlebt haben dürften, wie chinesische Medien berichteten.

Nirgendwo in der Welt leben Bergarbeiter so gefährlich wie in China. Im vergangenen Jahr sind 6000 Tote allein in der Kohleförderung gemeldet worden. Doch werden noch lange nicht alle tödlichen Unglücke gemeldet. Die Ursachen für die wachsende Zahl der Grubenunglücke in der Volksrepublik sind mangelnde behördliche Aufsicht wegen Vetternwirtschaft und Korruption örtlicher Funktionäre, eklatante Sicherheitsmängel, rückständige Ausrüstung, der hohe Förderdruck durch den Energiemangel und die stark gestiegenen Kohlepreise, mit denen viel Gewinn gemacht werden kann. Viele Bergwerke produzieren weit über ihrer zulässigen Kapazität.

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