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China empört über Reise-Beschränkungen im Ausland

Regierungschef Xi Jinping ist sauer über Reisebeschränkungen für Chinesen.
Regierungschef Xi Jinping ist sauer über Reisebeschränkungen für Chinesen. ©AFP/AP
Die chinesische Regierung hat verpflichtende Corona-Tests für Reisende aus China in mehreren Ländern kritisiert und Gegenmaßnahmen angekündigt.
Österreich testet Abwasser von Fliegern aus China auf Corona

Die von einigen Ländern verhängten Einreisebeschränkungen hätten keine wissenschaftliche Grundlage und seien teilweise inakzeptabel, sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Peking, Mao Ning, am Dienstag.

"Wir wenden uns entschieden gegen Versuche, die Corona-Maßnahmen zu politischen Zwecken zu manipulieren, und werden auf der Grundlage des Prinzips der Gegenseitigkeit Gegenmaßnahmen ergreifen", erklärte die Sprecherin. In einer Videokonferenz mit der Weltgesundheitsorganisation hätten die chinesischen Gesundheitsbehörden kürzlich vereinbart, den Austausch von Daten zur Corona-Lage fortzusetzen.

China hat seine strengen Corona-Maßnahmen im Dezember weitgehend aufgehoben. Seitdem steigen die Infektionszahlen rasant an. Genaue Daten sind jedoch nicht bekannt, weil die chinesischen Behörden nur wenige Informationen veröffentlichen.

Australien und Kanada reihten sich diese Woche in die wachsende Liste der Länder ein, die von Reisenden aus China vor dem Abflug einen Corona-Test verlangen. Andere Länder, darunter die USA, Indien, Japan und mehrere europäische Staaten, kündigten strengere Corona-Maßnahmen für Reisende aus China an und erklärten zur Begründung, es gebe nicht ausreichend Daten über die Infektionswelle in China und man befürchte das Entstehen neuer Virusvarianten.

Die französische Premierministerin Elisabeth Borne verteidigte das Vorgehen ihres Landes. Auch in Frankreich muss jeder Fluggast, der von China kommend im Land eintrifft, einen negativen Virentest vorweisen, der innerhalb der vorangegangenen 48 Stunden durchgeführt wurde. Bei der Ankunft wird die Einhaltung der Vorschrift stichprobenartig überprüft. Die Regierung habe die Aufgabe, die französischen Bürgerinnen und Bürger zu schützen, sagte Borne dem Radiosender France-Info.

Großbritannien verlangt von Donnerstag an, dass Passagiere aus China vor dem Einsteigen ins Flugzeug einen Corona-Test machen. Verkehrsminister Mark Harper sagte, die Vorschrift diene der Informationssammlung, da Peking keine Daten über das Coronavirus weitergebe.

Die schwedische Gesundheitsbehörde teilte am Dienstag mit, sie habe die Regierung aufgefordert, von Reisenden aus China die Vorlage eines aktuellen negativen Corona-Tests zu verlangen. Schweden hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne und berief für Mittwoch eine Sitzung in Brüssel ein mit dem Ziel, eine gemeinsame Strategie im Umgang mit der chinesischen Corona-Politik zu vereinbaren.

Für die Einreise in die USA benötigen aus China kommende Menschen ab dem 5. Januar einen Corona-Test. Auch Australien, Indien und Japan haben schärfere Maßnahmen bekanntgegeben. Österreich plant, das Abwasser aller aus China eintreffenden Flugzeuge auf neue Varianten des Coronavirus zu testen, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Dienstag berichtete, nachdem Belgien am Vortag eine ähnliche Ankündigung gemacht hatte.

Die chinesischen Behörden haben zuvor erklärt, aus dem Ausland kommende Reisende müssten ab Sonntag nach ihrer Ankunft in China nicht länger in Quarantäne. Das ebnet den Weg für Auslandsreisen von Chinesen.

(APA)

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