China: 63 Leichen geborgen
Damit sind durch die Gasexplosion am Sonntag in der Chenjiashan Grube nahe Tongchuan (Provinz Shaanxi) voraussichtlich 166 Menschen ums Leben gekommen. Gegen die Grubenleitung wurden schwere Vorwürfe erhoben. Sie habe erkennbare Gefahren ignoriert, um die Kohleförderung nicht zu beeinträchtigen, hieß es am Dienstag in Medienberichten.
Vor der Tragödie sei am Montag vergangener Woche ein Feuer ausgebrochen. Am Dienstag habe es zudem eine kleinere Explosion gegeben, die aber ohne Opfer verlaufen sei, berichtete die Pekinger Zeitung Chenbao. Das Feuer habe eine Woche lang gebrannt. Bergarbeiter seien gegen ihren Willen gezwungen worden, wieder in die Grube einzufahren, berichtete die Werksschutzbehörde. Es sei klar gewesen, dass die Gaskonzentrationen sehr hoch gewesen sind, ergänzte ein Arbeiter in einem Interview von Radio Free Asia (RFA).
Mit der wachsenden Nachfrage vor dem herannahenden Winter schenkte die Grube der Förderungssteigerung mehr Aufmerksamkeit als der Produktionssicherheit, schrieb die Tageszeitung China Daily unter Hinweis auf Experten. Tatsächlich gab es vor der Katastrophe Zeichen, dass ein schwerer Unfall passieren könnte.
Vor der Katastrophe sei jemand vom Bergbauamt gekommen, um versteckte Gefahren zu inspizieren. Doch habe das Feuer zu dem Zeitpunkt noch gebrannt. Warum wurde die Förderung nicht eingestellt?, zitierte die Chenbao einen Bergmann. Die Grubenleitung habe mit Geldstrafen und Arbeitsplatzverlust gedroht, falls sich die Bergleute weigerten, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Die Angehörigen der Opfer waren so empört, dass sie zwei Verantwortliche der Grubenverwaltung verprügelt haben, wie die Zeitung Xinjingbao berichtete.
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