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Chile half Briten im Falklandkrieg

Der frühere chilenische Luftwaffenchef Fernando Matthei hat 23 Jahre nach dem Falklandkrieg bestätigt, dass das damalige Pinochet-Regime Großbritannien im Kampf um die von Argentinien beanspruchten Inseln unterstützte.

Militärmachthaber Augusto Pinochet habe 1982 der „strategischen Kooperation“ zugestimmt, weil der argentinische Diktator Leopoldo Galtieri nach dem Falklandkrieg einen Feldzug gegen Chile angedroht habe.

„Er hat den Argentiniern auf dem Plaza de Mayo gesagt, er werde alles wieder holen, was im Süden zu Argentinien gehört hat“, sagte Matthei der chilenischen Zeitung „La Tercera“ am Samstag. Chile und Argentinien waren 1978 wegen des Streits um Inseln im Beagle-Kanal am Rande eines Kriegs. Der Konflikt wurde in letzter Minute durch Vermittlung von Papst Johannes Paul II. verhindert.

Mattheis Anmerkungen zum Falklandkrieg kamen unmittelbar vor der Veröffentlichung des britischen Buchs „The Official History of the Falklands War“, das vom Historiker Lawrence Freeman geschrieben wurde. Premierminister Tony Blair hatte dem chilenischen Präsidenten Ricardo Lagos eine Kopie des Kapitels über Chile geschickt. Nach Angaben des chilenischen Botschafters in Argentinien, Luis Maira, hat Lagos auch dem argentinischen Präsidenten Nestor Kirchner Einsicht gewährt.

Gerüchte über eine chilenische Unterstützung für Großbritannien in dem dreimonatigen Krieg gibt es seit Jahren. Die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher hat sie angedeutet, als sie sich für Pinochet einsetzte, der vor seiner Auslieferung an Chile von 1998 bis 2000 unter britischen Hausarrest stand. Details über die Unterstützung nannte auch Matthei nicht. Den meisten Quellen zufolge stellte Chile den Briten Geheimdienstinformationen und entlegene Landebahnen im Süden zur Verfügung.

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