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Chavez ruft zu nationaler Einheit auf

Nach dem gescheiterten Putschversuch in Venezuela hat Präsident Hugo Chavez das Land zur nationalen Einheit aufgerufen. Er räumte ein, mehrere Fehler gemacht zu haben.

In einem Gespräch mit Gouverneuren und Bürgermeistern betonte Chavez, er sei bereit, eigene Fehler einzuräumen. Dies verlange er aber auch von seinen Gegnern. Chavez warf reichen Unternehmern vor, die Massen gegen ihn aufgehetzt zu haben. Chavez war am vergangenen Freitag nach gewalttätigen Massenprotesten von den Streitkräften zum Rücktritt gezwungen worden, kehrte aber zwei Tage später wieder an die Macht zurück.

Der von den Putschisten als Übergangspräsident eingesetzte und inzwischen unter Hausarrest stehende Wirtschaftsführer Pedro Carmona erklärte unterdessen in Zeitungsinterviews, er habe das Präsidentenamt nur übernommen, um ein Machtvakuum zu verhindern. Er räumte ein, mehrere Fehler gemacht zu haben. So habe er sich vor seiner Vereidigung keine Bestätigung für Chavez’ Rücktrittsschreiben geben lassen, sagte Carmona.

US-Präsident George W. Bush erklärte in einer Rede vor der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), der mangelnde Respekt für grundlegende demokratische Freiheiten in Venezuela habe zu den jüngsten Turbulenzen in dem südamerikanischen Staat geführt. Berichte, er habe Chavez’ Sturz gutgeheißen, wies er zurück. Kritiker hatten der US-Regierung ihre schnelle Unterstützung für Übergangspräsident Carmona vorgeworfen. Nach dessen Einsetzung hatte das US-Außenministerium nicht, wie in ähnlichen Fällen üblich, die Einhaltung der demokratischen Prinzipien angemahnt. Dies geschah erst nach Chavez’ Rückkehr ins Präsidentenamt.

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