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Chaos-Liga

Pleiten, "Schiedsrichter-Mafia" und Randale - Italiens Fußball versinkt in einem Strudel von Intrigen, Verleumdungen und Skandalen.

Messina-Torhüter Emanuele Manitta wurde am Sonntag im Zweitliga-Spiel bei Cagliari von einem Hooligan auf dem Platz zusammengeschlagen und bewusstlos ins Krankenhaus gebracht (der Hooligan konnte entkommen!). “Mir reicht´s, ich gehe ins Ausland”, zog AS Roma-Trainer Fabio Capello nach dem ebenfalls von umstrittenen Referee-Entscheidungen, Spieler-Prügeleien und Beschimpfungen überschatteten 2:2 gegen Inter Mailand den Schlussstrich.

Die einstmals stärkste Meisterschaft der Welt ist zu einer Chaos-Liga verkommen. Fiorentina ging Pleite, der früherer Besitzer Vittorio Cecchi Gori wurde wegen betrügerischen Bankrotts verhaftet. Sturms UEFA-Cup-Gegner Lazio Rom steht zum Verkauf. Die Serie A ist insgesamt mit über 700 Millionen Euro verschuldet. Und schlimmer noch als der drohende Finanzkollaps sind die immer brutaler werdenden Gewaltexzesse. “Italiens Fußball sinkt wie die Titanic”, klagte die “La Gazzetta dello Sport”. In Como, Bergamo und Turin kam es am Rande der Spiele zu Ausschreitungen.

Auch AS Roma muss nach den Zwischenfällen vom Wochenende mit harten Strafen rechnen. Die Roma-Spieler fühlten sich wohl zurecht vom Referee benachteiligt und rasteten nach Abpfiff aus. Christian Panucci schlug Inter-Manager Bruno Bartolozzi ins Gesicht, mehrere Roma- und Inter-Akteure rempelten und schlugen sich auf dem Weg in die Umkleidekabinen. Die Schuld gab Roma-Coach Capello Schiedsrichter Salvatore Racalbuto, der Inter absichtlich bevorzugt habe. Roma sieht sich als Opfer einer “Schiedsrichter-Mafia”. “Jetzt lassen sie uns dafür bezahlen, dass unser Präsident den Kampf aufgenommen hat”, klagte Capello.

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