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"Chanchu" tötete 37 Fischer

Nach dem Durchzug des Taifuns "Chanchu" sind 37 vietnamesische Fischer tot aus dem Südchinesischen Meer geborgen worden. Mehr als 230 vietnamesische Fischer wurden weiter vermisst.

Die Männer kamen nach Angaben des staatlichen vietnamesischen Radios vom Sonntag ums Leben, als der Tropensturm am Mittwoch ihre Schiffe traf und mindestens 17 von ihnen versenkte. Das vietnamesische Festland sei von dem Sturm nicht direkt betroffen, viele Fischer seien jedoch auf hoher See gewesen, sagte ein Verantwortlicher der Behörde für Flut- und Sturmüberwachung in Hanoi.

Mehr als 230 vietnamesische Fischer wurden weiter vermisst, nachdem der Kontakt zu ihren Schiffen abgebrochen war. Die meisten von ihnen kamen aus den Provinzen Danang, Quang Man und Quang Ngai. Ein chinesisches Rettungsschiff fand nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua fast 100 vietnamesische Fischer auf einer kleinen Insel, die dort vor dem Sturm Zuflucht gefunden hatten. Die Überlebenden seien mit Nahrung, Medizin, Wasser und Benzin versorgt worden. Die chinesische Crew barg auch 18 Leichname.

„Es ist wirklich schwer, Kontakt zu den Überlebenden aufzunehmen, weil sie weit weg in der Nähe von Taiwan sind“, sagte ein Behördenvertreter des Distriktes Thanh Khe in Danang. Der vietnamesische Regierungschef Phan Van Khai dankte der chinesischen Regierung sowie Taiwan für ihre Hilfe bei der Suche nach Überlebenden, wie die staatliche vietnamesische Nachrichtenagentur VNA meldete. Viele der vietnamesischen Fischer waren bis zu 1000 Kilometer von ihrer Heimat entfernt, als sie von „Chanchu“ überrascht wurden.

Von Vietnam aus könnten wegen des schlechten Wetters und der großen Entfernung derzeit kaum Suchschiffe entsandt werden, sagte ein Verantwortlicher der Grenzbehörde der Provinz Danang. „Die Hilfe Chinas ist lebenswichtig für uns.“

In Danang und den anliegenden Provinzen warteten Angehörige unterdessen verzweifelt auf die Rückkehr der ersten Schiffe mit Überlebenden. Diese sollten ab Montag in der Heimat eintreffen. „Wir wissen nicht, was wir tun können – wir warten nur und hoffen, dass die Behörden und China unseren Fischern helfen“, sagte ein 55-Jähriger, dessen Sohn, Neffe und drei jüngere Brüder noch vermisst wurden.

„Chanchu“ erreichte in Böen Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Stundenkilometern. Mitte Mai zog er über die Philippinen, wo er mindestens 41 Menschen tötete. Am Donnerstag traf er das chinesische Festland. Dort starben mindestens 23 Menschen.

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