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Chance für Welthandelsliberalisierung

Die Finanzminister der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) plädieren eindringlich für eine neue Chance für die Liberalisierung des Welthandels.

Die G-20 setze sich dafür ein, dass die Verhandlungen der Welthandelsorganisation (WTO) heuer wieder aufgenommen werden, sagte der deutsche Finanzminister Hans Eichel am Sonntag beim G-20-Finanzministertreffen im mexikanischen Morelia.

Die G-20 mache sich dafür stark, dass die laufende WTO-Runde wie geplant bis 2005 erfolgreich zu Ende gebracht werden kann, sagte Eichel. Die 5. Ministerkonferenz der WTO im mexikanischen Badeort Cancun war Mitte September an unüberbrückbaren Differenzen zwischen Industriestaaten auf der einen und Schwellen- sowie Entwicklungsländern auf der anderen Seite ergebnislos zu Ende gegangen. Die Mitgliedsländer der WTO hatten bei einer Konferenz in Doha (Katar) 2001 beschlossen, bis Ende 2004 zu einer Einigung über weit reichende Handelserleichterungen zu kommen.

In Morelia diskutieren die Finanzminister- und Notenbankchefs der G-20 auf ihrer Jahrestagung noch bis Montag über die hohen Leistungsbilanzdefizite und die wachsende Verschuldung vieler Staaten. Außerdem sollen Maßnahmen zur Entwicklungsfinanzierung und zur Bekämpfung der Terrorfinanzierung erörtert werden.

Nach Auffassung der G-20 geht es mit der Weltwirtschaft zwar wieder deutlich aufwärts. Dabei herrschten aber extreme Ungleichgewichte. Eichel nannte besonders das doppelte Defizit in den USA, das nicht nur zu Lasten des Euro oder einiger kleinerer Währungen abgebaut werden dürfe. Alle Staaten müssten gemeinsam daran arbeiten, die Weltwirtschaft wieder in ein neues Gleichgewicht zu bringen. Die USA müssten ihr Haushaltsdefizit reduzieren und die Sparquote erhöhen. Von den Europäern erwarte die G-20, dass sie mehr für das Wirtschaftswachstum täten und ihre sozialen Sicherungssysteme „zukunftsfest“ machten.

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