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CH: Felswand von Eiger abgebrochen

Nach dem Abbruch riesiger Gesteinsmassen vom berühmten Eiger-Massiv in der Schweiz warten Geologen und Touristen auf weitere spektakuläre Felsstürze.

Die betroffene Ostflanke des Eigers sei weiter in Bewegung, teilte der Rettungschef der nahen Ortschaft Grindelwald am Freitag mit, wie die Schweizer Nachrichtenagentur SDA meldete.

Am Donnerstagabend waren rund 500.000 Kubikmeter Gestein donnernd zu Tal gestürzt, was etwa dem Volumen eines 50-stöckigen Hochhauses entspricht. Geologen beobachteten das südöstlich der Schweizer Hauptstadt Bern gelegene Massiv schon seit mehreren Tagen, weil Gesteinsbewegungen festgestellt worden waren. Insgesamt gelten zwei Millionen Kubikmeter Fels als absturzgefährdet. Fachleute sehen im Abschmelzen der Gletscher einen Grund für das Abbrechen.

Die Gesteinsmassen lösten sich mit am Donnerstagabend lautem Getöse und stürzten auf den darunter liegen Grindelwald-Gletscher. Über der Gemeinde Grindelwald bildete sich eine dicke Wolke aus Geröllstaub. Vor dem Absturz hatten sich Augenzeugen zufolge Spalten und Risse in dem Gestein geöffnet. Durch den Felssturz entstand ein sieben Meter breiter und 250 Meter langer Spalt. Menschen waren nicht in Gefahr. Der Berg liegt weitab von der nächsten Ortschaft. Auch der gegenüberliegende Wanderweg ist nach Angaben der Geologen durch Felsabbrüche nicht in Gefahr. Bereits am Donnerstagnachmittag war die so genannte Madonna abgestürzt, eine rund 30 Meter hohe markante Felsnadel.

Der zuständige Leiter des Schweizer Alpenvereins, Kurt Amacher, ging davon aus, dass sich in den kommenden Tagen noch einmal die doppelte bis dreifache Menge an Gestein lösen wird. Wissenschafter gehen davon aus, dass das vom Abschmelzen der Gletscher in den Berg eindringende Wasser dazu führt, dass dieser brüchig wird. Durch den Klimawandel schmelzen die Gletscher der Alpen immer schneller ab.

Der fast 4.000 Meter hohe Eiger dominiert zusammen mit den Bergen Mönch und Jungfrau die Landschaft des Berner Oberlandes. Berühmt ist der Berg unter anderem für seine Nordwand, die wegen ihrer Steilheit und wegen der sehr schnell wechselnden Wetterlage als extrem schwierig zu besteigen gilt. Zahlreiche Menschen fanden beim Versuch, sie zu erklimmen, den Tod.

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