Cern: Neutrinos nicht schneller als das Licht

2011 hatten Physiker des Opera-Teams überraschend Messergebnisse verkündet, die nahelegten, dass manche Elementarteilchen (die Neutrinos) schneller sein könnten als das Licht. Dies erregte großes Aufstehen, denn die Lichtgeschwindigkeit gilt laut der Relativitätstheorie als absolute Tempogrenze des Universums.
Glasfaserkabel möglicherweise an Neutrino-Fehlmessung schuld
Die Aufregung legte sich aber bereits Ende Februar weitgehend wieder, als das Team von Fehlerquellen bei der Messung berichtete – darunter war ein defektes Glasfaserkabel.
Bei den fraglichen Experimenten wurde in einem unterirdischen Labor im Gran-Sasso-Massiv in den Abruzzen die Geschwindigkeit von Neutrinos gemessen. Sie waren zuvor im rund 730 Kilometer entfernten Cern erzeugt und auf die Reise geschickt worden. “Die vom Cern nach Gran Sasso gesendeten Neutrinos respektieren die kosmische Geschwindigkeitsbegrenzung”, heißt es in der neuen Mitteilung.
Die aktuellen Analysen wurden von Cern-Forschungsdirektor Sergio Bertolucci auf einem Physikertreffen im japanischen Kyoto vorgestellt. In den unterirdischen Laboren sind außer Opera drei weitere Experimente angesiedelt, Borexino, Icarus und LVD. Alle vier hätten Zeiten im Bereich der Lichtgeschwindigkeit gemessen. “Obwohl dieses Resultat nicht so aufregend ist wie einige erwartet haben, ist es doch das, was wir erwartet haben”, sagte Bertolucci.
Bereits Ende März war der Sprecher des Opera-Experimentes, der Physiker Antonio Ereditato, zurückgetreten. Er sagte damals, dass er gelassen sei: “Ich habe meinerseits keinerlei Lust auf Streit und hoffe, dass meine Entscheidung eine Phase abschließt.” (APA)
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