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"Carlos" wegen TV-Interviews vor Gericht

Der Top-Terrorist "Carlos" kommt wegen eines aus seiner französischen Haft geführten Telefon-Interviews mit einem Fernsehsender vor Gericht.

Die 17. Kammer des Pariser Strafgerichtes setzte am Dienstag einen Prozess wegen „Rechtfertigung des Terrorismus“ gegen den 55-jährigen Venezolaner für den 28. Juni 2005 an.

In dem im März ausgestrahlten Interview des französischen Privatsenders M6 hatte „Carlos“ alias Illich Ramirez Sanchez unter anderem den Terroristenführer Osama bin Laden als „Lichtgestalt“ gepriesen, sich und seine Mittäter der Tötung von mindestens 1.500 Menschen bezichtigt und dazu rechtfertigend gesagt: „Es gibt keine unschuldigen Opfer.“

Auf „Rechtfertigung des Terrorismus“ stehen in Frankreich bis zu fünf Jahre Haft und bis zu 45.000 Euro Strafe. „Carlos“, der einst meistgesuchte Terrorist der Welt, war 1994 an Frankreich ausgeliefert worden. 1997 erhielt er wegen einer Schießerei, bei der er 1975 in Paris drei Menschen getötet hatte, lebenslange Haft. Der französische Justizminister Dominique Perben hatte nach der Ausstrahlung des M6-Interviews Sanktionen angekündigt. „Carlos“ habe das Gespräch zur „Verherrlichung des Terrorismus“ genutzt und gezeigt, dass er „nichts gelernt“ habe, hatte Perben gesagt.

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