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Cannes: Am Gipfel starten, das geht

"Ich möchte jene Arbeit machen, die mich interessiert, und zwar mit Menschen, die mich interessieren", bringt Maria Hofstätter ihre beruflichen Ziele auf den Punkt.   

Mehrere Fernsehrollen hat sie abgelehnt. Das Vorarlberger Publikum schätzt sie seit Jahren als Schauspielerin beim Projekttheater, dem sie auch weiterhin angehören will. Für ein Gespräch erreichte man sie gestern in Neukirchen am Großvenediger, am Wochenende spielt sie in Werner Schwabs „Präsidentinnen“ in Bozen, am Montag geht es nach Cannes.

Den Film „Import Export“ von Ulrich Seidl, der heuer in den Wettbewerb aufgenommen wurde, hat sie selbst noch nicht gesehen. Weder sie, noch Seidl verlieren viele Worte darüber. Erzählt werden zwei Geschichten. Die eine handelt von der Krankenschwester Olga (gespielt von Hofstätter), die andere von Paul, einem arbeitslosen Security-Mann. Olga stammt aus der Ukraine, auf der Suche nach dem Glück im Westen landet sie in einer Geriatrie-Station in Österreich, Paul verschlägt es in die Ukraine.

Venedig und Cannes

Seidl dreht an Originalschauplätzen und hat seine Arbeitsweise beibehalten. Laien und Profis wirken mit, es gibt kein eigentliches Drehbuch, dafür eine lange Drehzeit, die Figuren sind von jedem Akteur zu erarbeiten. Das hat schon bei den „Hundstagen“ funktioniert. Dafür erhielt Seidl den Preis der Jury bei den Festspielen in Venedig, Maria Hofstätter wurde später für die Hauptrolle ausgezeichnet.

Erst Venedig, dann Cannes, Seidl macht außergewöhnliche Filme und startet sozusagen am Gipfel. Ohne Höhenkoller: „Ich spiele nun eher eine kleine Rolle“, betont Maria Hofstätter.

Insgesamt sind 27 Filme im Hauptwettbewerb in Cannes, dem bedeutendsten Filmfestival der Welt, das heuer bis 27. Mai dauert.

Liebevoller Auftakt

Norah Jones in ihrer ersten Kinorolle und Jude Law sind die Stars des Eröffnungsfilms „My Blueberry Nights“ von Wong Kar-Wai. Es ist das erste Werk, das der Chinese mit Kultstatus („In The Mood for Love“) in den USA gedreht hat.

In ruhigen, von intensiven Farben durchtränkten Bildern schildert Wong eine Liebesgeschichte, die sich erst auf Distanz entwickeln kann. Jones spielt etwas unsicher eine junge Frau mit gebrochenem Herzen, die ihren Kummer durch Gespräche mit einem Kneipenwirt (Law) und mit dessen Blaubeerkuchen zu lindern versucht.

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