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Cannabis legalisieren - was sagt Vorarlberg?

©APA, Paulitsch, handout/sturn
Redaktion redaktion@vol.at
Die "Ampel-Koalition" in Deutschland will Cannabis legalisieren und auch in Österreich fordern unter anderen NEOS, dass man in der Alpenrepublik den gleichen Weg einschlägt.

Die JUNOS sind sich sicher, dass durch den legalen Verkauf von Cannabis der Schwarzmarkt ausgetrocknet wird. Nur mit einem Verkauf in lizenzierten Geschäften könne die Qualität kontrolliert, die Weitergabe von verunreinigten Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet werden. „Wer die Dealer arbeitslos machen will, muss Cannabis legalisieren", sagt JUNOS-Chefin Fabienne Lackner, die am Freitag ab 17 Uhr bei Vorarlberg LIVE zu Gast sein wird.

Fabienne Lackner (NEOS) ©zVg/Stefanie Sturn

Steuereinnahmen in Prävention investieren

"Durch die kontrollierte Freigabe wird verhindert, dass Menschen durch verunreinigte Produkte gefährdet werden. Stattdessen könnten sich die Konsumenten informieren sowie gezielt durch Fachpersonal beraten und über die Risiken aufgeklärt werden“, ist Lackner überzeugt und erklärt den Standpunkt der JUNOS weiter: „Die zusätzlichen Steuereinnahmen sollen in die Prävention fließen. Präventionsmaßnahmen und faktenbasierte Aufklärung an Schulen sind der bessere Weg als Anzeigen und Strafen.“

Kontrollierte Freigabe in Deutschland

Bei der geplanten kontrollierten Freigabe von Cannabis in Deutschland soll der Schutz vor Gesundheitsschäden eine zentrale Rolle spielen. Vorgegangen werde nach dem Prinzip "Safety first" (Sicherheit zuerst), sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Donnerstag bei einer Expertenanhörung zur Vorbereitung des Gesetzgebungsverfahrens in Berlin. Es sei nicht gewollt, Cannabis zu verharmlosen. Die Risiken der derzeitigen Praxis seien aber größer als das, was mit einer legalisierten Abgabe erreicht werden könne.

"Repressive Umgehensweise mit Cannabis ist gescheitert"

"Die derzeitige, vorrangig repressive Umgehensweise mit Cannabis ist gescheitert", sagte Lauterbach. Er verwies unter anderem auf einen steigenden Konsum, mehr Cannabis-Verunreinigungen, und dass der Markt aggressiver geworden sei. Die Ampel-Koalition habe sich daher fest vorgenommen, diesen "Kurswechsel" vorzunehmen. SPD, Grüne und FDP haben im Koalitionsvertrag vereinbart, eine "kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften" einzuführen. Nach vier Jahren sollen Auswirkungen ausgewertet werden.

Karl Lauterbach ©APA/dpa/Michael Kappeler

Immer stärker: Haschisch und Marihuana

Der steigende Konsum von Cannabis führt laut einem Anfang Woche veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen (UN) zu einer zusätzlichen Belastung von Gesundheitseinrichtungen. In der Europäischen Union (EU) seien Hanf-Drogen die Ursache für rund 30 Prozent der Drogentherapien, hieß es im Jahresbericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC). Das immer stärkere Haschisch und Marihuana auf dem Markt hat laut UNODC zusammen mit regelmäßigem Konsum zu einem Anstieg von Sucht und psychischen Erkrankungen in Westeuropa geführt.

Prof. Reinhard Haller ©R. Paulitsch

"Volksdroge Cannabis"

Auch der renommierte Psychiater Reinhard Haller fordert seit vielen Jahren eine Entkriminalisierung von Cannabis. “Obwohl Cannabis keine ungefährliche Substanz ist, ist es zur Volksdroge geworden; ob wir wollen oder nicht”, sagte Haller schon in der Vergangenheit. (VOL.AT)

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