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Cannabis-Konsum in Europa rückgängig

In Europa gibt es Anzeichen dafür, dass der Cannabis-Konsum zurückgeht. Daran dürften auch die in vielen Ländern immer strikter gewordenen Anti-Tabak-Gesetze beteiligt sein.

Dies wurde von Fachleuten der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) aus Anlass der Präsentation des Europäischen Drogenberichtes am Donnerstag in Brüssel festgestellt.

“In Europa wird traditionell Cannabis mit Tabak zum Rauchen gemischt. Das macht 80 bis 90 Prozent des Cannabis-Konsums aus”, sagte Roland Simon von der EMCDDA. In dem Report selbst ist zu lesen: “Jüngste Daten aus Erhebungen unter Schülern und Erwachsenen deuten darauf hin, dass sich der Cannabiskonsum insgesamt in einigen Ländern stabilisiert hat oder zurückgeht.”
Dies hätte sich zum Beispiel auch in Großbritannien mit traditionell hohen Cannabis-Konsumraten unter den 16- bis 24-Jährigen manifestiert. In Europa haben derzeit rund 22 Prozent der Erwachsenen (71 Mio. Menschen) Erfahrung mit Cannabis. Zwölf Millionen Personen benutzen Cannabis mindestens einmal monatlich, vier Millionen täglich.

In Österreich ist allerdings in den vergangenen Jahren eine ähnliche Entwicklung wie zum Beispiel in Großbritannien nicht zu beobachten gewesen. Die Rate des Cannabis-Konsums ist eher gestiegen. Bei der Produktion von Cannabis wird die Situation durch die “Heim-Herstellung” – zum Beispiel in In-Door-Plantagen – diffiziler.

Wachsam sollten die Gesundheitsbehörden in Europa jedenfalls bezüglich des Konsums von synthetischen Opiaten sein. So wurde in den letzten Jahren in Estland eine Besorgniserregende epidemieartige Zunahme tödlicher Vergiftungen mit 3-Methylfentanyl festgestellt, mit 117 Todesfällen in den Jahren 2005 und 2006.

Fentanyl ist ein in der Medizin seit langem bekanntes hochpotentes Opiat, das in der Therapie schwerer chronischer Schmerzen oft eingesetzt wird. Das Fentanyl für die Drogenszene wird in geheimen Labors produziert. Aufgetaucht ist Fentanyl auch in den Ländern wie den Niederlanden und Österreich. Es wird geraucht, gegessen, injiziert – auch mit Heroin gemischt.”

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