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Canadi-Wiedersehen bei Altach: Freude statt Groll

Die Vorarlberger freuen sich auf Rapid-Trainer Canadi.
Die Vorarlberger freuen sich auf Rapid-Trainer Canadi. ©APA (Sujet)
Als Rapid-Trainer kehrt Damir Canadi am Sonntag im letzten Fußball-Bundesliga-Spiel des Jahres an seine alte Wirkungsstätte zurück. Er gastiert mit den Hütteldorfern beim Tabellenführer SCR Altach. Sportdirektor Georg Zellhofer versicherte, dass es vonseiten der Vorarlberger keinen Groll nach dem Abgang des Coaches gebe.

“Bei dem Wechsel war alles korrekt, damit ist die Sache erledigt. Jetzt freuen wir uns auf ein spannendes Spiel”, erklärte Zellhofer. Das Kräftemessen mit dem zwölf Punkte zurückliegenden Rekordmeister bezeichnete der Oberösterreicher als “schönen Jahresabschluss. Da haben wir zufällig die tolle Konstellation, dass Rapid mit unserem früheren Trainer kommt, das bringt für Fans und Medien ein bisschen Brisanz.”

Altach-Sportchef Zellhofer freut sich auf Canadi-Wiedersehen

Brisant könnte es für Altach auch in der Winter-Transferzeit werden, sollte sich Rapid um eine Verpflichtung von Goalie Andreas Lukse bemühen. Canadi gilt als Mentor des mittlerweile zum Team-Tormann aufgestiegenen Ex-Grün-Weißen, mit dem er schon beim FC Lustenau zusammenarbeitete. Lukses Vertrag im Ländle läuft zwar noch bis 2019, allerdings ist darin eine Ausstiegsklausel enthalten, wie Zellhofer bestätigte.

Dennoch geht der Sportdirektor nicht von einem Abschied des Keepers aus. “Ich glaube schon, dass er bleibt. Er fühlt sich bei uns wohl.” Derzeit steht bei Altach ohnehin das sportliche Duell mit Grün-Weiß im Mittelpunkt. “Rapid ist mehr unter Druck und braucht drei Punkte. Wir würden gerne als Erster überwintern, das wäre eine angenehme Nebenerscheinung”, meinte Zellhofer.

Dazu ist wohl ein Sieg über den Tabellenfünften nötig. “Wenn wir es nicht schaffen, ist das auch keine Katastrophe, aber wenn schon, kann uns zumindest zwei Monate lang keiner überholen. Da würde mir schon ein bisschen ein Schmunzeln über die Lippen kommen”, meinte der Sportdirektor.

Für den Altacher Höhenflug in der Herbstsaison gibt es laut Zellhofer mehrere Gründe. “Wir haben eine gute Mannschaft mit einem großartigen Charakter und einer guten Balance aus älteren und jungen Spielern zusammengestellt. Auch die Neuen haben gleich gut funktioniert. Der ganze Verein hat einfach gute Arbeit geleistet.”

Keine negativen Effekte durch Canadis Wechsel

Selbst der Wechsel von Canadi wirkte sich nicht wirklich negativ aus – aus den fünf Runden danach ergatterten die Vorarlberger immerhin zehn Punkte. “Wir haben früh darauf geschaut, dass nicht alles zusammenbricht, wenn eine Person den Verein verlässt”, sagte Zellhofer.

Canadis Interims-Nachfolger Werner Grabherr sorgte für einen reibungslosen Übergang, das Duell mit Rapid bedeutet nun aber seine Abschiedsvorstellung als Cheftrainer. Aufgrund der fehlenden Pro-Lizenz muss der 31-Jährige seinen Posten wieder räumen, soll dem Betreuerstab jedoch erhalten bleiben.

Neuer starker Mann könnte der im Moment bei der Admira tätige Oliver Lederer werden. “Er ist einer der Kandidaten”, meinte Zellhofer und skizzierte das Anforderungsprofil des künftigen Betreuers. “Er muss zum Verein passen, Spieler weiterentwickeln, junge Spieler entwickeln und eine gute Kommunikation mit der Mannschaft haben.”

Eine Entscheidung erwartet Zellhofer noch vor Weihnachten. “Aber wir setzen uns zeitlich nicht unter Druck”, erklärte der 56-Jährige. Unter Druck setzen lässt sich der Sportdirektor auch nicht, was die durch den starken Herbst gestiegene Erwartungshaltung betrifft. “Wenn wir die Chance haben, einen internationalen Platz zu erreichen, wollen wir sie nützen. Aber wenn wir Vierter oder Fünfter werden, geht für uns die Welt auch nicht unter.”

(apa/Red)

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