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Campingurlaub in Österreich: Eine Alternative für 2020?

Könnte Camping die Alternative für 2020 sein?
Könnte Camping die Alternative für 2020 sein? ©Photo by Chris Holder on Unsplash
"Wer mit Reisemobil oder Wohnwagen unterwegs ist, hat sein eigenes 'Haus auf Rädern' dabei – inklusive eigenem Wohn-, Koch-, Sanitär- und Schlafbereich. So kann der Kontakt zu anderen Personen auf ein Minimum beschränkt werden", nennt Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC), die besonders derzeitigen Vorteile des Campings.

Angesichts der Empfehlung der österreichischen Regierung, den heurigen Sommerurlaub in Österreich zu verbringen, werden sich nun einige Reisende auf die Suche nach Destinationen und Unterkünften dafür machen. Eine mögliche Urlaubsform, die neben viel Nähe zur Natur auch Raum für soziale Distanz bietet, ist Camping, bringt der ÖCC diese Urlaubsform ins Spiel.

Wie Öffnung von Campingplätzen umgesetzt werden könnte

Auch die Campingplätze selber seien meist weitläufig, sodass Abstandhalten problemlos möglich sei. "Eine schrittweise Öffnung von Campingbetrieben, unter Einhaltung der gesundheitlichen Sicherheitsstandards, wäre sehr zu begrüßen", sagt der ÖCC-Präsident. Seine konkreten Vorschläge: Umsetzbar wäre eine Öffnung, wenn man sich zunächst auf autarke Fahrzeuge begrenzen würde, die Gästekapazität reduziert und durch eine verpflichtende vorherige Buchung steuert und den Check-In/-Out automatisiert bzw. Schutzmaßnahmen an der Rezeption setzt. Weitere wichtige Schritte im Zuge einer Öffnung wären die tägliche Reinigung und Desinfizierung der Versorgungs- und Entsorgungssysteme durch die Betreiber sowie die Sperrung der Gemeinschaftseinrichtungen und Sanitäranlagen. "Es handelt sich dabei natürlich um wesentliche Einschränkungen, die vom gewohnten Urlaub abweichen, jedoch könnte dadurch der Öffnungszeitpunkt der Campingbetriebe begünstigt werden – zur Freude der Betreiber und der Camper", fügt Mehlmauer hinzu.

Anteil inländischer Gäste dürfte steigen

Campingplätze gibt es in ganz Österreich vom Burgenland bis nach Vorarlberg – mit Ende 2019 waren es über 600 Plätze, die meisten davon in Kärnten (129), gefolgt von Tirol und der Steiermark. In der Sommersaison 2019 verzeichneten die österreichischen Campingplätze insgesamt 1,6 Millionen Gäste, rund 388.000 davon aus dem Inland – die im Durchschnitt etwa vier Nächte blieben (Quelle: Statistik Austria). "Sowohl der Anteil an Campern aus Österreich als auch die Aufenthaltsdauer könnte heuer steigen", prognostiziert Mehlmauer. "Jedoch erfreut sich Camping bereits seit einigen Jahren steigender Beliebtheit: Die Urlaubsform ist facettenreicher geworden. Neben Wohnanhänger, Reisemobil und Zelt erweitern inzwischen auch geräumige Mobilheime und Glampingunterkünfte wie Lodges oder Baumhäuser das Angebot. Auch Urlaub am Bauernhof und campen lässt sich leicht verbinden. So werden immer mehr Reisende angesprochen."

Vorab Mietbedingungen und Zusatzkosten prüfen

Ein Urlaub im Reisemobil oder Wohnwagen erfordert nicht zwingend den Kauf eines entsprechenden Fahrzeugs. Wer Camping erst einmal testen möchte, kann eines mieten. "Vorab sollte man sich unbedingt mit den Mietbedingungen auseinandersetzen, um böse Überraschungen zu vermeiden. Darin sind Übernahme- und Abgabezeiträume, der Zustand bei der Rückgabe oder auch Freikilometer geregelt", rät der ÖCC-Experte. "Wichtig ist auch, dass das Fahrzeug für den Mietzeitraum vollkaskoversichert ist." In jedem Fall wird vom Vermieter eine Kaution verlangt, meist in Höhe des Selbstbehalts (ca. 1.000 Euro), die bei ordnungsgemäßer Fahrzeugrückgabe rückerstattet wird. "Ins Urlaubsbudget einkalkulieren sollte man Zusatzkosten durch Servicepauschalen oder gefüllte Gasflaschen", rät Mehlmauer. "Bei der Übernahme des Fahrzeugs lässt man sich am besten in sämtliche Details einweisen, wie die Handhabung der Gasflaschen oder den Radiocode". Auch die gründliche Besichtigung des Fahrzeugs vorab ist ratsam: Vorhandene Schäden protokolliert man am besten im Vertrag, so gibt es im Nachhinein keine Diskussion.

(Red.)

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