AA

BZÖ und FPÖ bieten die "Verlobung" an

Bregenz - Von seinem Einzug in den Landtag ist BZÖ-Spitzenkandidat Wolfgang Maurer fest überzeugt. „Ab Montag wird das BZÖ in Vorarlberg die Geschicke mitbestimmen“, sagte der orange Kandidat bei der Abschlusskundgebung auf dem Dornbirner Marktplatz.

Maurer ist froh, dass der Wahlkampf zu Ende geht, aber auch nervös. „Bei unseren Wahlkampftouren haben wir sehr viel Zuspruch von den Wählern erhalten. Die Leute interessieren sich für uns.“ Seiner eigenen Einschätzung nach wird das BZÖ rund 6,5 Prozent der Stimmen für sich verbuchen können.

Schweinegehege

Wie er sich die Arbeit im Hohen Haus vorstellt, demonstrierte Maurer mit vier kleinen Schweinen. Die Tiere trugen schwarze, rote, blaue und grüne Schärpen. „Jedes der Ferkel hat seinen eigenen Charakter. Stellt man ihnen den Futtertrog rein, will jedes das erste sein. Das schwarze frisst am meisten.“ Laut Maurer ist das blaue Schwein in seinem Verhalten sehr aggressiv, das grüne sei wie ein Clown. „Das schwarze und das blaue spielen immer mit ihm.“ Am schwersten hat es das rote: „Das wird von den anderen gar nicht wahrgenommen“, erklärte Maurer. Der Bündnis-Kandidat kam zu der Schlussfolgerung: „Ich habe auf die Schweine aufpassen müssen, denn sonst hätten sie nicht überlebt.“ Auf die Frage, wo denn das orange Schwein wäre, antwortete Maurer: „Das orange Schwein steht in der Mitte und passt auf.“ Schafft das BZÖ den Einzug in den Landtag und Landeshauptmann Herbert Sausgruber würde zu Gesprächen laden, werde ein noch aktiver und honoriger FPÖ-Politiker zwischen den Parteien vermitteln. Auf die Spekulation, ob es sich bei dem Vermittler um FPÖ-Klubobmann Fritz Amann handle, ging Maurer nicht ein. Klar auf der Hand liegen würde jedoch der Unterschied zwischen BZÖ und FPÖ: „Wir stammen zwar alle aus dem blauen Lager, das Bündnis ist allerdings liberaler.“ Die FPÖ würde bei jedem Thema nur ein pauschales Argument haben: „Ausländer raus!“ FPÖ-Spitzenkandidat Dieter Egger rechnet fest damit, dass seine Partei auch nach dem 20. September in der Landesregierung vertreten sein wird. Die Volkspartei werde den Wählerwillen nicht ignorieren können, meinte der FP-Spitzenkandidat in seiner Abschlusspressekonferenz am Freitagvormittag. Auf Prozente wollte sich der blaue Landeschef nicht festlegen. Er geht von „deutlichen Zugewinnen“ aus, aus denen sich ein neuerlicher Regierungsauftrag ergeben werde. Ebenso sparte der Spitzenkandidat nicht mit Angriffen gegen den Noch-Regierungspartner. Die Festlegung von Landeshauptmann Herbert Sausgruber, die FPÖ nach Eggers als antisemitisch bewerteten Attacken gegen Hanno Loewy nicht mehr in die Regierung aufzunehmen, wies er zurück: „Bei uns geht der Wille vom Volk aus und nicht von einer einzelnen Person.“

Hetzkampagne

Der FPÖ-Spitzenkandidat sieht sich einer „Hetzkampagne, die ihresgleichen sucht“, durch andere Parteien und Medien ausgesetzt. Offen ließ Egger, ob er selbst wieder ein Mitglied der Landesregierung werden will oder ob er gegebenenfalls einem Parteifreund den Vortritt lassen würde. Der Sonntag ist für den Spitzenkandidat eine Richtungwahl. Das Schlimmste für ihn wäre eine schwarz-grüne Regierung.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • BZÖ und FPÖ bieten die "Verlobung" an