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bwin: Marken bleiben, neue Firma wohl in FTSE 100

Auch nach dem Zusammenschluss von bwin und PartyGaming bleiben die eigenständigen Marken der beiden Unternehmen bestehen "und entsprechend regionaler und produktspezifischer Kritierien aufgeteilt", sagte bwin-Co-Chef Manfred Bodner der APA. In den USA werde man im Poker-Bereich eher die Marke PartyGaming forcieren, in Europa die Marke bwin.
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Die neue Gesellschaft, die aus Lizenz-Gründen in Gibraltar sitzen wird, werde mit “großer Wahrscheinlichkeit” in den Londoner Leitindex FTSE 100 kommen. Technisch gesehen werde das neue Listing auf die bestehende Notierung der PartyGaming aufgesetzt, erläuterte Bodner, der der neuen Gesellschaft vorerst für drei Jahre als Verwaltungsrat zur Verfügung stehen wird.

Ob oder wieviele Arbeitsplätze durch den Merger in Wien verloren gehen, konkretisierte Bodner nicht. Nur so viel: “Die Synergien der beiden Unternehmen liegen viel, viel stärker in Liquiditäts- und Skalierungseffekten, nicht in der Mitarbeiterzahl.” In einer Aussendung bezifferte bwin die Synergieeffekte mit 55 Mio. Euro. Kritik übte Bodner in diesem Zusammenhang auch an der österreichischen Standortpolitik. “Die österreichische Bundesregierung macht es einem internationalen Unternehmen nicht unbedingt einfach.” Der bisherige bwin-Co-Boss glaubt, dass das neue Unternehmen in einem Jahr “mindestens genauso viele Mitarbeiter” haben wird wie heute – “dass das nicht immer die gleichen handelnden Köpfe sein werden, ist klar”. Die bisher für IT- und Marketing zuständigen bwin-Mitarbeiter sollen aber auf alle Fälle in Wien bleiben.

Der Name der neuen Gesellschaft stehe noch nicht fest. Der neue Chairman (Aufsichtsratschef) werde Anfang September bekanntgegeben, dieser “könnte” von außerhalb kommen. Ansonsten sollen Vorstand und Aufsichtsrat zu gleichen Teilen von bwin- bzw. PartyGaming-Managern besetzt werden. Die “technisch sehr anspruchsvolle” Integration der beiden Unternehmen solle im Jänner oder Februar 2011 abgeschlossen sein.

Mit dem Zusammenschluss von PartyGaming und bwin entsteht das weltweit größte börsenotierte Online-Gaming-Unternehmen mit gemeinsamen Spielerträgen von über 700 Mio. Euro (per Jahresende 2009). Die Hochzeit war in der Branche schon lange erwartet worden, denn die beiden Firmen ergänzen sich gut, wie es heißt. bwin ist im Online-Sportwettenbereich stark, PartyGaming in den Segmenten Poker und Casino.

Die neue Gesellschaft werde sich zuerst auf die Integration konzentrieren, dann auf die “europäische Konsolidierung und die Öffnung der nationalen Märkte”, etwa in Frankreich oder in Dänemark, sagte Bodner. Zuletzt war bwin auch in den USA auf Partnersuche. “In Amerika sind wir in der gemeinsamen Firma mit PartyGaming sehr gut positioniert”, meinte Bodner heute. Das Timing sei perfekt, denn letzte Nacht sei in den USA ein “legendärer” Gesetzesantrag durch den Senat gegangen, der die Öffnung von Online-Poker und -Casino vorsehe.

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