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Buxhofers zweite Karriere

Matthias Buxhofer war erfolgreicher Radprofi . Nach seiner Dopingsperre musste der damals 29-Jährige sein Leben neu gestalten. Heute ist der Feldkircher nun Polizist mit Triathlon-Ambitionen.

Der “kleine Bruder des Ironman” hat es dem Feldkircher angetan. Bei den Half-Ironman-Weltmeisterschaften in Florida (USA) stehen 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21 km Laufen auf dem Programm. Dank seinen ausgezeichneten Radfahrqualitäten (schnellste Zeit aller Agegrouper, nur sieben Profis lagen vor ihm) holte er sich den Vizeweltmeistertitel in seiner Altersklasse sowie den 37. Gesamtrang.

Trotzdem habe er keine Profiambitionen im Triathlonsport. Zehn bis zwölf Stunden Training pro Woche, in der Vorwettkampfphase auch mal etwas mehr, sollten reichen. „Der Sport ist meine Freizeitbeschäftigung. 22 Jahre Raderfahrung kann ich hier zu meinem Vorteil nutzen. Ich kenne meinen Körper und weiß, worauf es im Training ankommt. Ich brauche keinen Trainingsplan, es geht vor allem um den Spass.“

Die Veranstaltung eines „Ironman“ ist ein Event. „Es knistert in der Luft und man spürt die euphorische Atmosphäre“, schwärmt Buxhofer. „Der Unterschied zu einem Radrennen ist, dass hier jeder für sich allein kämpft, es gibt kein Teamgefüge“.

„Fader Beigeschmack“

Der Radrennsport hat für ihn, der 2002 Vierter beim Prolog des Giro d’Italia sowie Etappensieger der Deutschlandtour war, einen „faden Beigeschmack“.

„Bezüglich meiner Vergangenheit möchte ich klarstellen, dass ich nie bewusst gedopt habe. Ich hatte damals schon einen Zweijahresvertrag bei Phonak unterschrieben, ich hatte keinen Druck. Meine Karriere als Radprofi hätte erst so richtig angefangen. Warum hätte ich das tun sollen?“ Buxhofers einzige Erklärung für die positive Probe auf Nandrolon ist die, dass ihm jemand die verbotene Substanz in seine Trinkfl asche gefüllt haben könnte.

Die Vergangenheit hat der 33-jährige Olympiateilnehmer (Sydney 2000) abgehakt. Im Leistungssport, der für ihn eine Lebenserfahrung war, lerne man, wieder aufzustehen und über einen Tiefpunkt hinwegzukommen.

Bedenklich findet er am heutigen Profi radsport, dass nicht nur die Fahrer sondern auch die Teamführung in die Skandale verwickelt seien. „Einem jungen Radfahrer würde ich dringend empfehlen, eine Ausbildung neben dem Leistungssport zu absolvieren. Man sollte auch an die Zeit danach denken“, so Buxhofer. Er selbst sei 2002 in ein tiefes Loch gefallen und habe in seinem Job als Polizist eine neue Berufung gefunden. Zudem ermöglicht er ihm durch Sonderurlaub für das Training, Sport als Hobby mit seinem Beruf zu vereinbaren. Das ist für ihn Lebensqualität.

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