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Bush zeigt Verständnis für Nein

US-Präsident George W. Bush hat den Irak-Krieg erneut verteidigt und zugleich Verständnis für die ablehnende Haltung der Deutschen in dieser Frage geäußert.

„Saddam Hussein war ein sehr gefährlicher Mann. Ihn aus der Macht zu entfernen war der richtige Schritt“, sagte Bush in einem vorab veröffentlichten Gespräch mit TV-Moderatorin Sabine Christiansen am Sonntag. Der Irak sei auf dem richtigen Weg hin zu einer Demokratie nach westlichem Vorbild. Diese Entwicklung brauche allerdings Zeit.

Für die Weigerung Deutschlands, am Irak-Krieg teilzunehmen, zeigte er in der „Bild am Sonntag“ Verständnis. „Ich habe langsam erkannt, dass es in der Natur der deutschen Bevölkerung ist, dass sie Krieg verabscheuen“, sagte Bush.

„Der einzige Weg den Irak zu verlieren, ist, wenn wir die Nerven verlieren. Also wenn wir uns zurückziehen bevor die Arbeit gemacht ist“, sagte Bush in der ARD-Sendung „Sabine Christiansen“. „Solange ich Präsident bin, wird es das nicht geben.“ Der Irak werde zu einem Land, dass keinen Terroristen mehr Zuflucht biete. Er widerspreche der Aussage, dass es dort jetzt mehr Terroristen gebe als früher. „Langsam aber sicher besiegen wir sie. Terroristen besiegt man langfristig am besten, indem man ihrer Ideologie eine Freiheitsideologie entgegensetzt“, fügte der US-Präsident hinzu.

Die Deutschen von heute würden „einfach keinen Krieg“ mögen, sagte Bush der „BamS“. Dafür habe er Verständnis. „Es gibt eine Generation von Menschen, deren Leben wegen eines schrecklichen Krieges völlig aus den Fugen geriet.“ Zudem sei ihm bei seiner Entscheidung für den Irak-Krieg bewusst gewesen, „dass nicht jeder mit mir übereinstimmen würde“. Bush betonte, er sei „dankbar für die Unterstützung der Bundesregierung – der heutigen und der vorherigen – bei der Hilfe für die Iraker, ihr Leben wieder aufzubauen“. Bei „Sabine Christiansen“ fügte er hinzu, dass sein Verhältnis zum ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) trotz der Differenzen beim Irak-Krieg „ein sehr gutes“ war.

In seinem persönlichen Verhältnis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht Bush ein zentrales Merkmal für die Vertiefung der deutsch-amerikanischen Freundschaft. „Ich bin jedenfalls sehr begeistert, wie dieses Verhältnis zu Bundeskanzlerin Merkel beginnt und sich gestaltet“, sagte Bush. Merkel sei eine starke Frau mit festem Charakter und der Überzeugung, dass man „die Dinge packen und Problem lösen kann. „Wenn ich mit Angela spreche, habe ich nicht das Gefühl jetzt mit einer Frau zu sprechen. Das ist keine Kategorie. Nein, da sitzt ein starker Charakter, ein zuverlässiger Mensch vor mir, der klar denken kann und mit mir gemeinsam Strategien entwickeln kann“, fügte Bush hinzu.

Er habe bei einem Abendessen im Weißen Haus gemeinsam mit seiner Frau Laura und Außenministerin Condolezza Rice mit Merkel über ihr Leben in der DDR gesprochen. „Mich interessierte, von ihr zu hören, wie es ist, wenn man in einer kommunistischen Umgebung aufwächst. Es hat schon etwas sehr Erfrischendes mit jemandem zu arbeiten, der aus erster Hand weiß, was es heißt, frei zu sein“, sagte Bush.

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