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Bush und McCain sammeln gemeinsamen Spenden

©AP
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit haben US-Präsident George W. Bush und der designierte republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain Spenden für den Wahlkampf gesammelt.

Beide Politiker nahmen am Dienstag in Phoenix an einer privaten Spendensammlung teil, die Schätzungen zufolge rund drei Millionen Dollar (1,9 Millionen Euro) einbrachte. Es war ihr erster gemeinsamer Auftritt seit fast drei Monaten. Medienvertreter waren nicht zugelassen.

Bush und McCain wurden erst nach der Veranstaltung gemeinsam auf dem Flughafen Phoenix fotografiert. Sie reichten sich die Hände und lächelten, hielten aber Abstand zu den Reportern und beantworteten keine Fragen. Das Wahlkampfteam McCains befürchtet offenbar, zu enge Verbindungen zum unpopulären Bush könnten die Siegchancen des Senators bei der Präsidentschaftswahl im November gefährden. Republikanische Spendensammlungen finden unter Ausschluss der Medien statt.

Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Barack Obama kommentierte die gemeinsame Veranstaltung mit einem Seitenhieb. “Keine Kameras. Keine Reporter. Und wir alle wissen, warum”, erklärte er. “Senator McCain will nicht mit dem Präsidenten gesehen werden, dessen gescheiterte Politik er vier weitere Jahr fortführen will.”

McCain hatte sich zuvor für einen weltweiten Abbau der Atomwaffenarsenale ausgesprochen – in Abkehr vom noch amtierenden Präsidenten. Dabei seien besonders Russland und die USA in der Verantwortung, sagte McCain in Denver. Auch mit China sollten Verhandlungen über den Abbau der strategischen Waffenarsenale und die Einhaltung des Nichtverbreitungsvertrags (NVV) geführt werden.

Sowohl die demokratischen als auch die republikanischen Regierungen hätten bei der Verhinderung der Verbreitung von Atomwaffen bisher versagt, sagte McCain. In kaum verhüllter Kritik an Bush forderte er in der Frage der Waffenreduzierung einen überparteilichen Dialog und diplomatischen Austausch.

Obama reagierte positiv. McCain habe viele Punkte aus Obamas Wahlkampfprogramm übernommen, erklärten Mitarbeiter des demokratischen Senators. Das zeige, dass Obama beim Thema Atomwaffen die Meinungsführerschaft habe.

Dem demokratischen Präsidentschaftsbewerber unterlief unterdessen ein Fehler: Er verwechselte bei der Schilderung des Militäreinsatzes eines Familienangehörigen das Konzentrationslager Auschwitz mit Buchenwald. Obama hatte in einer Rede vor Veteranen am Montag gesagt, dass sein Großonkel Charlie Payne als Soldat an der Befreiung von Auschwitz beteiligt gewesen sei.

Das Vernichtungslager in Polen wurde jedoch im Januar 1945 von der Roten Armee befreit, weshalb im Internet schnell Gerüchte über den Wahrheitsgehalt von Obamas Schilderung aufkamen. Sein Wahlkampfteam erklärte am Dienstag, der Senator aus Illinois habe nur die Namen verwechselt. Sein Großonkel war demnach mit der 89. Infanteriedivision im April 1945 an der Befreiung eines Außenlagers von Buchenwald beteiligt.

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