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Burn-out: Der Weg aus der Krankheit

Mental- und Entspannungstherapeutin Ursula Breuß
Mental- und Entspannungstherapeutin Ursula Breuß ©VOL.AT/Lisa Schmidinger
Burn-out – eine Modeerkrankung oder doch ernstzunehmende Volkskrankheit? Ursula Breuß kämpfte sich erfolgreich aus der Krankheit ins normale, gesunde Leben zurück. Seitdem steht sie anderen Betroffenen als Mental- und Entspannungstherapeutin hilfreich zur Seite.
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Burn-out wird in der Internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD)  als „Ausgebranntsein” und „Zustand der totalen Erschöpfung” bezeichnet. Genauer gesagt bedeutet dies: die betroffene Person verbraucht mehr Energie, als vorhanden ist. Was folgt ist ein Gefühl der Überforderung. Trotz vieler Ähnlichkeiten zwischen Burn-out und Depression, gibt es eine Abgrenzung. Während Burnout-Erkrankte über einen längeren Zeitraum versucht haben, eine Situation zu bewältigen, bevor sie letztendlich aufgeben, treten Depressionen einfach so auf. Zudem greifen sie im Gegensatz zu Burn-out von Anfang an auf weite Teile des Lebens über. Trotzdem ist es oft üblich, dass Burn-out schlussendlich in einer Depression endet.

Diagnose Burnout

Vor fünf Jahren bekam die heute 45-Jährige die Diagnose Burn-out. Die Ursachen für Burn-out sind vielfältig. „Meist sind es gewissenhafte Menschen, Arbeitstiere, die ihre Arbeit ernst nehmen und darüber hinaus weit mehr engagiert sind, die an Burn-out erkranken“, weiß Ursula Breuß. Auslöser bei ihr war wie bei vielen die dreifach Belastung – berufstätig und zugleich Mutter und Hausfrau . Sie selbst erkannte die Krankheit nicht, typisch für Burnout-Betroffene. Im Nachhinein betrachtet waren die Warnsignale eindeutig: Schlaflosigkeit, Antriebslosigkeit und Desinteresse am normalen Leben: „Man verfällt in eine tiefe Lethargie. Praktisch eine Depression.“ Zu dem Zeitpunkt war Ursula nicht einmal mehr in der Lage aufzustehen. Normale Tätigkeiten waren unmöglich: „Da erkannten die anderen erst was mit mir los war.“ Neben einer medikamentösen Behandlung, ging sie zur Psychotherapie und probierte verschiedenste Entspannungsmöglichkeiten aus. So gelang es ihr, neuen Lebensmut zu finden und sich langsam in einen gesunden und normalen Alltag zurück zu kämpfen.

Die kleinen Dinge im Leben schätzen

Ursula stellte nach der Krankheit ihr komplettes Leben um, kündigte ihren Job und setzte ihre Prioritäten neu. „Geld ist nicht alles. Ich lernte wieder die kleine Dinge zu schätzen und erfreute mich an banalen Dingen wie einem Lächeln oder einer schönen Blume“, erzählt die gebürtige Lustenauerin. Sie machte eine Ausbildung zur diplomierten Mental- und Entspannungstherapeutin und hilft nun durch ihre Erfahrung anderen Betroffenen: „Du musst ihnen zeigen, dass sie es wert sind zu leben und weiter zu machen. Denn man kann es schaffen, genau wie ich.“

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