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Burgschauspieler Urs Hefti ist tot

Urs Hefti, seit 1986 Schauspieler am Wiener Burgtheater, ist gestern, Sonntag, nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 63 Jahren in Wien gestorben.

Das teilte das Burgtheater am Montag mit. “Mit Urs Hefti verliert das Burgtheater einen wunderbaren Charakterdarsteller und Komiker, dessen Zartheit und Skurrilität sowie überragende Musikalität ihn zu einer einzigartigen ‘Farbe’ im Ensemble des Hauses machten”, so die Direktion in einer Aussendung.

Der Schweizer Hefti arbeitete während seiner Zeit an der Burg mit Regisseuren wie Peter Zadek, Luc Bondy, Andrea Breth, Thomas Ostermeier oder Stephan Kimmig. Zuletzt spielte Hefti den Rudi in Gert Jonkes “Die versunkene Kathedrale” in der Regie von Christiane Pohle, den Teddy Brewster in Kesselrings “Arsen und Spitzenhäubchen” in der Regie von Barbara Frey und den Franz Flaut (Thisbe) in Shakespeares “Ein Sommernachtstraum” in der Regie von Theu Boermans. In der Direktion von Klaus Bachler verkörperte Urs Hefti insgesamt 23 Rollen.

Geboren wurde Urs Hefti am 20. Juli 1944 in Klosters in der Schweiz. Er studierte Geige am Konservatorium und absolvierte die Schauspielschule in Zürich. In Paris besuchte er von 1965 bis 1967 die Ecole Etienne Decroux. Nach Gastspielen in Schweizer Kellertheatern erhielt er sein erstes festes Engagement am Landestheater in Tübingen, 1976 wechselte er an das Staatstheater Stuttgart zu Claus Peymann. Ihm folgte er 1979 an das Schauspielhaus Bochum und 1986 an das Wiener Burgtheater. Seine Antrittsrollen waren Übernahmen aus Bochum: der Präsident des Staatsrats in Büchners “Leonce und Lena”, der Derwisch in Lessings “Nathan der Weise” und Ventidius in Kleists “Die Hermannsschlacht”, alles unter der Regie von Claus Peymann.

Es folgten zahlreiche Rollen, in denen er unter anderem mit den Regisseuren Manfred Karge, Alfred Kirchner, Matthias Langhoff, Wolfgang Engel, Achim Freyer und Georg Tabori arbeitete. Immer wieder spielte er in den Inszenierungen Peter Zadeks, so in Shakespeares “Der Kaufmann von Venedig”, Tschechows “Ivanov” und “Der Kirschgarten” und natürlich immer wieder unter der Regie von Claus Peymann, in Shakespeares “Richard III.” und “Macbeth”, in Handkes “Die Stunde da wir nichts voneinander wußten”, “Zurüstungen für die Unsterblichkeit” und “Die Fahrt im Einbaum”.

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