Das geht aus einem Mail der zuständigen Abteilung des Kulturministeriums an den Österreichischen Büchereiverband hervor, das der APA vorliegt. Als Begründung wird das späte Inkrafttreten des Bundesfinanzgesetzes angegeben.
Kulturministeriums-Sprecher Nikolaus Pelinka präzisierte anschließend, die bundesweite Büchereiförderung werde “nicht gestrichen, sondern nur ins nächste Jahr geschoben.” Die Verschiebung basiere auf der Tatsache, dass im Regierungsprogramm ohnedies angekündigt sei, dass der Bereich überarbeitet werde und die Förderung 2010 “auf Basis eines neues Konzeptes” funktionieren solle.
Zudem handle es sich bei den rund 300.000 Euro (konkret: 270.000 Euro) “für die bundesweite Büchereiförderung nur um einen Unterbereich für Kleinprojekte”. Die gesamte Büchereiförderung des Bundes betrage 1,7 Millionen Euro, so der Sprecher.
Für heuer sei eine Abwicklung der Förderanträge “zu diesem Zeitpunkt rein technisch nicht mehr möglich”, hieß es auf Nachfrage. IG Autorinnen Autoren-Chef Gerhard Ruiss zeigte sich dagegen “fast sprachlos”: Seit Jahren sei ein Büchereigesetz “überfällig” – diese Maßnahme sei nun absolut “kontraproduktiv”.
“Für die Büchereien ist das eine tödliche Falle”, fasste Ruiss zusammen. Die Unterstützung der bibliophilen Arbeit bleibe “reduziert auf das Gutdünken der Kommunen” – und wie wenig das funktioniere, zeige das Beispiel Kärnten. Dort würden die Verpflichtungen auf Landesebene quasi gar nicht wahrgenommen. Offenbar lege man im Bund keinen Wert auf Büchereien sowie die nach den PISA-Ergebnissen angekündigte Leseförderung und Verbesserung der Sprachkompetenzen. “Das klingt nach der Preisgabe einer übergeordneten Bildungsidee”, so Ruiss.
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