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Bulgarien und Rumänien sind EU-Mitglieder

01.01.2007 - Mit Feuerwerk und Straßenfesten haben tausende Menschen in Rumänien und Bulgarien den Beitritt ihrer Länder zur Europäischen Union begangen. "Das ist ein Augenblick großer Freiheit für uns", sagte der rumänische Präsident Basescu.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der als Vertreter der am Neujahrstag begonnenen EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands an den Feiern in Bukarest teilnahm, hieß Rumänien nach einem Treffen mit Regierungsvertretern in der Union willkommen. Das Land habe einen langen und schwierigen Weg zurückgelegt, um den Beitritt zu schaffen, sagte er.

„Dies ist ein Moment großer Freude für mich und meine Familie“, sagte ein 50-Jähriger, der in Sofia vor dem Regierungssitz an den Feiern mit Rumäniens Ministerpräsident Calin Popescu Tariceanu teilnahm. “1989 habe ich diesen Boulevard überquert, um beim Sturz der Ceausescus (Familie des Diktators Nicolae Ceausescu, Anm.) zu helfen“, fügte er hinzu. „Jetzt bin ich hier, um zu feiern. Die Zeiten haben sich geändert.“

Bulgarien hat seinen EU-Beitritt in der Silvesternacht mit Straßenfesten, Feuerwerk und der EU-Hymne gefeiert. Auf dem größten Platz der Hauptstadt Sofia versammelten sich bei Temperaturen um Null Grad mehrere Tausend Menschen zu einer Party mit Pop-, Rock- und Volksmusik und einer Licht-Show. „Wir feiern ein sehr wichtiges Ereignis in der Geschichte – den Beitritt Bulgariens und Rumäniens zur Europäischen Union“, sagte EU- Kommissionspräsident José Manuel Barroso in einer auf Videowand übermittelten Begrüßung.

In seiner Neujahrsansprache nannte Staatspräsident Georgi Parwanow den Beginn des EU-Beitrittsjahres eine „bulgarische Sternstunde“. Der 1. Jänner 2007 werde zu den „bedeutendsten Tagen“ der bulgarischen Geschichte gehören. Wir treten der EU „mit unseren (…) Errungenschaften und Mängeln, Hoffnungen und Befürchtungen“ bei, räumte Parwanow ein.

Mit der Aufnahme der beiden osteuropäischen Staaten wächst die Gemeinschaft auf 27 Mitgliedsländer, ihre Grenzen reichen erstmals bis ans Schwarze Meer. Für Bulgarien und Rumänien gelten allerdings zahlreiche Übergangsregelungen, um die Folgen der Erweiterung für die alten EU-Staaten abzufedern. Ursprünglich sollten Bulgarien und Rumänien zusammen mit den anderen ost- und südosteuropäischen Staaten der EU bereits am 1. Mai 2004 beitreten. Wegen Defiziten vor allem im Kampf gegen Korruption und das organisierte Verbrechen wurde das Aufnahmedatum aber wiederholt verschoben.

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