Das argentinische Fernsehen zeigte, wie Eltern am Freitag (Ortszeit) zu dem von Sicherheitskräften abgeriegelten Gericht vordringen wollten.
Andere zerstörten mit Steinwürfen und Fußtritten die Fenster eines benachbarten Gerichts. Die Justizbehörden hatten entschieden, den mutmaßlichen Hauptverantwortlichen für die Katastrophe, Omar Chaban, gegen die Zahlung einer Kaution von 500.000 Pesos (etwa 133.000 Euro) auf freien Fuß zu setzen. Chaban ist wegen Totschlags angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihm zwischen acht und 25 Jahren Haft.
Die Entscheidung des Gerichts müsse respektiert werden, erklärte der Bürgermeister von Buenos Aires, Anibal Ibarra. Dies heiße aber nicht, dass sie auch geteilt werden müsse. Der Anwalt José Iglesias, selbst Vaters eines Opfers, wies auf die bestehende Fluchtgefahr des Hauptverdächtigen hin. Schließlich habe der Besitzer des Nachtklubs bereits unmittelbar nach der Katastrophe versucht zu fliehen.
Bei dem Feuer in dem Musiklokal Republica Cromagnon waren am 30. Dezember vergangenen Jahres 193 Menschen, zumeist Jugendliche, getötet worden. In der Diskothek, die nur für 1.200 Gäste vorgesehen ist, befanden sich wegen eines Konzertes rund 4.000 Menschen. Seither organisieren die Eltern der Opfer regelmäßig Demonstrationen.
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