Deutlich zugelegt hat dank steigender Beschäftigung und relativ hoher Lohnabschlüsse die Lohnsteuer, auch die Körperschaftssteuer auf Unternehmensgewinne ist weiter im Plus. Rückgänge gibt es dagegen bei der Kapitalertragssteuer auf Zinsen und bei der Bankenabgabe.
Dass die Lohnsteuereinnahmen in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit zulegen, ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Gleichzeitig ist in den vergangenen Monaten nämlich auch die Beschäftigung angestiegen: im Mai hatte Österreich mit 3.430.000 den höchsten Beschäftigtenstand in der Geschichte des Landes. Außerdem schlagen sich die hohen Lohnabschlüsse auch in der Steuerbilanz nieder. Insgesamt hat der Fiskus im ersten Halbjahr rund 11,1 Mrd. Euro aus der Lohnsteuer eingenommen, um 7,2 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2011.
Zweites Schwergewicht bei den Steuereinnahmen ist die Umsatzsteuer, die leicht auf 12,1 Mrd. Euro zugelegt hat. Im Plus ist auch die Körperschaftssteuer auf Unternehmensgewinne (siehe Tabelle).
Noch keine Einnahmen registriert hat das Finanzministerium aus der Vorwegbesteuerung von Pensionskassen, die heuer insgesamt 900 Mio. Euro bringen soll. Allerdings haben die rund 80.000 Betroffenen noch einige Monate Zeit, um über den Umstieg auf das im Rahmen des Sparpakets eingeführte neue Steuermodell nachzudenken. Der zuständige Fachverband in der Wirtschaftskammer rechnet mit ersten Zahlen über die Akzeptanz des Modells Mitte September, hieß es auf APA-Anfrage.
Zurückgegangen ist die Kapitalertragssteuer auf Zinsen, auch die Bankenabgabe ist im Minus. Diese Trends hatten sich im Wesentlichen schon zum ersten Quartal abgezeichnet.
Von den Gesamteinnahmen bleibt zwar der Gutteil beim Bund, insgesamt 10,7 Mrd. Euro (plus 3,7 Prozent) wurden allerdings als “Ertragsanteile” an Länder und Gemeinden weiterüberwiesen. Der EU-Beitrag stieg auf 1,7 Mrd. Euro. Beim Bund blieben im ersten Halbjahr abzüglich aller Überweisungen 18,9 Mrd. Euro – ein Plus von 3,9 Prozent.
(APA)
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