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Brüssel: Grünes Licht für finnisches AKW

Wie die Brüsseler Behörde am Freitag mitteilte, wurde damit nach über einem Jahrzehnt erstmals wieder der Bau eines AKW in einem EU-Staat in Auftrag gegeben.

Der Meiler mit 1.600 Megawatt Stromerzeugungskapazität soll ab 2005 gebaut und im Jahr 2009 in Betrieb gehen. Die Mitgliedstaaten sind laut Euratom-Vertrag verpflichtet, die EU-Kommission vom geplanten Bau eines Kernkraftwerks zu unterrichten.

Die EU-Kommission stellte dem Projekt ein gutes Zeugnis aus. Es zeige, „dass die Kernenergie eine attraktive wirtschaftliche Option bleibt, wenn sie ordentlich verwaltet wird“, sagte die für Energie und Verkehr zuständige Kommissarin Loyola de Palacio. „Außerdem zeigt es, dass die Kernenergie zur Bekämpfung des Klimawandels und damit wesentlich zur nachhaltigen Entwicklung beitragen kann.“ Indem das neue AKW nämlich veraltete, mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke ablöst, könne es Millionen von Tonnen an CO2-Emissionen vermeiden und damit zur Erfüllung der finnischen und europäischen Verpflichtungen nach dem Kyoto-Klimaschutzprotokoll beitragen.

Weiters strich die EU-Kommission lobend hervor, dass die finnischen Behörden zugleich mit dem Baubeschluss auch die Entscheidung über die Wahl eines Atommüll-Lagers getroffen worden sei. Zudem werde der Bau des Atomkraftwerks ohne Steuergelder finanziert und es werde Strom zu niedrigeren Kosten produzieren können als die kalorischen Kraftwerke, die es ersetze.

Nach Artikel 41 und 43 des Vertrags über die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) muss der geplante Neubau von Atomkraftwerken der Europäischen Kommission gemeldet werden. Die Kommission prüft daraufhin das Vorhaben im Lichte der Bestimmungen des Euratom-Vertrags und teilt dem betreffenden Mitgliedstaat ihre Auffassung dazu mit. Verhindern kann sie den Bau jedoch nicht.

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