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Brüssel: Gesuchter Terrorverdächtiger Laachraoui tot

Bilder einer Überwachungskamera am Flughafen zeigen die tatverdächtigen Selbstmordattentäter von Brüssel. Links die beiden Brüder, rechts Laachraoui.
Bilder einer Überwachungskamera am Flughafen zeigen die tatverdächtigen Selbstmordattentäter von Brüssel. Links die beiden Brüder, rechts Laachraoui. ©AFP/ Belgian Federal Police
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Die neuesten Ereignisse im Überblick

  • Bei der Anschlagsserie am Flughafen Brüssel und der Metrostation Maelbeek kamen am Dienstag 31 Menschen ums Leben, 270 weitere wurden verletzt.
  • Belgien hat die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.
  • In ganz Belgien fanden Razzien statt. In einer Brüsseler Wohnung wurden die Ermittler fündig, sie entdeckten eine Art Bombenfabrik. Auf diese Spur hatte ein Taxifahrer sie gebracht.
  • Die Staatsanwaltschaft bestätigt: Bei den Attentätern handelt es sich um ein Brüsseler Brüderpaar. Khalid und Ibrahim El Bakraou waren polizeibekannt.
  • Einer der Brüder hatte vor den Anschlägen ein Testament geschrieben, das in einem Mülleimer gefunden wurde.
  • Der größte Sprengsatz, der am Flughafen gezündet hätte werden sollen, war “instabil” und explodierte nicht. Er wurde später entschärft.
  • Ob es sich bei dem flüchtigen Terrorverdächtigen um Najim Laachraoui handelt, einem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge von Paris, bestätigte die Staatsanwaltschaft nicht.
  • Die Türkei hat die belgischen Sicherheitsbehörden nach Angaben des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan vor einem der Attentäter von Brüssel gewarnt. Der Verdächtige sei im vergangenen Juni im südtürkischen Gaziantep an der syrischen Grenze gefasst und anschließend ausgewiesen worden
  • Der gesuchte Terrorverdächtige Najim Laachraoui ist nach belgischen Medienberichten tot.

Neueste Meldung: Laachraoui ist tot

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Der gesuchte Terrorverdächtige Najim Laachraoui ist nach belgischen Medienberichten tot. Er sei einer der Selbstmordattentäter gewesen, die sich am Dienstag auf dem Brüsseler Flughafen in die Luft gesprengt hatten, berichtete der Sender RTBF und die Zeitung De Standaard am Mittwochabend. Brüssel. Der 24-Jährige stammt aus dem Brüsseler Stadtteil Schaerbeek, wo auch ein mutmaßlicher Unterschlupf der Attentäter vom Dienstag ausgehoben wurde. Der mutmaßliche Jihadist soll im Februar 2013 nach Syrien gereist sein. Anfang September 2015 geriet er – mit falscher Identität unter dem Namen Soufiane Kayal – zusammen mit Salah Abdeslam und Mohamed Belkaid in eine Kontrolle an der Grenze zwischen Ungarn und Österreich. Laachraouis DNA soll auf Sprengstoff gefunden worden sein, der bei den Anschlägen in Paris verwendet wurde.

Staatsanwalt: Terrorbrüder durch Fingerabdrücke identifiziert

Ohne vorab Details zu nennen, beraumte am Mittwochnachmittag die belgische Staatsanwaltschaft am Mittwoch eine Pressekonferenz an. Dort die offizielle Bestätigung des Chefermittlers: Die Terrorserie von Brüssel geht auf das Konto eines Brüsseler Bruderpaars, das auch Verbindungen zu den Attentätern von Paris hatte. Beide wurden durch Fingerabdrücke identifiziert. Ibrahim El Bakraoui starb als Selbstmordattentäter am Flughafen, sein Bruder Khalid sprengte sich in der Metrostation Maelbeek in die Luft. Beide waren unter ihrem Namen polizeibekannt, standen jedoch nicht unter Terrorverdacht.

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“Reihe von Personen” im Visier der Ermittler

Die Suche nach weiteren Tätern dauerte am Mittwoch an. Nach Angaben der Behörden wird nach einer ganzen “Reihe von Personen” noch gesucht. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte Leeuw aber keine weitere Auskunft geben.

Aus Sorge vor weiteren Anschlägen galt in Belgien weiter die höchste Terror-Warnstufe. Auch in vielen anderen europäischen Ländern waren die Sicherheitsbehörden alarmiert.

Erdogan: Türkei warnte Belgien 2015 vor Attentäter

Die Türkei hat die belgischen Sicherheitsbehörden nach Angaben des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan vor einem der Attentäter von Brüssel gewarnt. Der Verdächtige sei im vergangenen Juni im südtürkischen Gaziantep an der syrischen Grenze gefasst und anschließend ausgewiesen worden, sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.

Die belgischen Behörden seien von der Türkei am 14. Juli 2015 gewarnt worden, dass es sich bei dem Mann um einen “ausländischen terroristischen Kämpfer” handle. Trotz der türkischen Warnungen hätten die Belgier den Verdächtigen aber freigelassen. Die belgischen Behörden hätten “trotz Warnungen” der türkischen Behörden die Verbindungen des Mannes zu Jihadisten nicht bestätigt.

Bereits nach der Terrorserie von Paris im vergangenen November hatte es aus der Regierung in Ankara geheißen, die Türkei habe die französischen Behörden zwei Mal vor einem der Terroristen gewarnt. Die französischen Behörden hätten darauf aber nicht reagiert.

Belgien jagt den Mann mit Hut

Auf dem veröffentlichten Fahndungsfoto zu sehen ist Ibrahim El Bakraoui (Mitte). Darauf, wie kolportiert, nicht abgebildet: sein Bruder. Der Mann links sei noch nicht identifiziert. Ein dritter Tatverdächtiger, der auf dem veröffentlichten Fahndungsfoto eine weiße Jacke trug ist vermutlich Najim Laachraoui.

Bilder einer Überwachungskamera am Flughafen zeigen die tatverdächtigen Selbstmordattentäter von Brüssel. Links die beiden Brüder, rechts Laachraoui.
Bilder einer Überwachungskamera am Flughafen zeigen die tatverdächtigen Selbstmordattentäter von Brüssel. Links die beiden Brüder, rechts Laachraoui. ©AFP/ Belgian Federal Police

“Instabil”: Größte Bombe ging nicht in die Luft

Der Sprengsatz in der von ihm zurückgelassenen Tasche sei der größte gewesen. Er sei erst explodiert, als Sicherheitskräfte ihn kontrolliert sprengen wollten, “weil er so instabil war”. Ob es sich beim dritten Tatverdächtigen um Najim Laachraoui handelt, um dessen Verhaftung am Mittwoch Verwirrung herrschte, sagte Van Leeuw zunächst nicht.

Örtlichen Behörden zufolge zeigen Bilder der Videoüberwachung auch, wie einer der Verdächtigen einen Gepäckwagen in der Ankunftshalle plötzlich stehen lässt und wegläuft. Das Trio hatte sich demnach kurz nach seiner Ankunft am Flughafen getrennt und in der Abflughalle verteilt. Am Mittwoch wurde der Flughafen von schwerbewaffnetem Militär gesichert. Der Flugverkehr soll frühestens am Freitag wieder aufgenommen werden können. Etwa 1500 gestrandete Passagiere mussten die Nacht in Turnhallen verbringen.

Testament von Terrorbruder in Mülleimer gefunden

Der Flughafen-Attentäter Ibrahim El Bakraoui sei anhand von Fingerabdrücken identifiziert worden, sagte der Staatsanwalt. Er sei am 9. Oktober 1986 in Brüssel geboren worden und belgischer Staatsbürger gewesen. Er hinterließ dem Staatsanwalt zufolge eine Art “Testament”, das auf einem Computer in einem Mülleimer im Brüsseler Viertel Schaerbeek gefunden worden sei. In diesem habe er geschrieben: “Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, überall gejagt, nicht mehr sicher.” Er habe angegeben, er wolle “nicht in einer Zelle” landen.

Auch sein Bruder Khalid El Bakraoui sei anhand von Fingerabdrücken identifiziert worden, sagte der Staatsanwalt. Er habe sich in der Station Maelbeek im zweiten Wagen der U-Bahn in die Luft gesprengt. Auch er hat die belgische Staatsangehörigkeit und wurde am 12. Jänner 1989 in Brüssel geboren. Beide seien der Polizei wegen zahlreicher Delikte bekannt gewesen, hätten aber nicht unter Terrorismusverdacht gestanden.

“Bombenfabrik” bei Razzia in Schaerbeek sichergestellt

In Schaerbeek hatte es am Dienstagabend Razzien nach den Anschlägen gegeben. Bei einer dieser Razzien in Schaerbeek sei zudem eine Art Bombenfabrik gefunden worden: Es seien unter anderem 15 Kilogramm hochexplosives Azetonperoxid (TATP), ein Koffer mit Nägeln und Schrauben, sowie weiteres Material für den Bombenbau sichergestellt worden. Dort fand sich auch eine Flagge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die sich zu den Anschlägen bekannt hatte.

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schaerbeek ©Belgische Ermittler bei einer Razzia in einer Wohnung in Schaerbeek. Foto: APA/AFP

Taxifahrer bringt Ermittler auf heiße Spur

Ein Taxifahrer hatte die Ermittler auf diese Spur gebracht. Er habe die Verdächtigen von dieser Wohnung abgeholt und zum Flughafen gefahren. Dem Chauffeur sei aufgefallen, dass sich die Fahrgäste nicht mit dem Gepäck helfen lassen wollten. Außerdem hätten sie sich beschwert, dass nur drei ihrer fünf Koffer ins Taxi passten.

Video: Attentäter von Brüssel identifiziert

Anschläge rissen 31 Menschen in den Tod

Insgesamt sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei den Selbstmordanschlägen im Airport und in der U-Bahn 31 Menschen gestorben und 270 verletzt worden. Befürchtet wird, dass sich die Zahl der Todesopfer in den nächsten Tagen noch erhöht. Die Opfer kommen aus etwa 40 Ländern, Österreicher befinden sich aber nach derzeitigem Stand nicht unter den Getöteten, wie Thomas Schnöll, Sprecher des Außenministeriums am Mittwochvormittag auf APA-Anfrage mitteilte. Ob Österreicher unter den Verletzten sind, lasse sich derzeit aber nicht sagen. Am Nachmittag tagt der Krisenstab des Ministeriums.

“Bombe zerschmetterte Opfern Beine”: Augenzeugen berichten entsetzliches

Zurückhaltend äußerte sich die Staatsanwaltschaft über eine Verbindung zu den Terroranschlägen von Paris. Nach belgischen Medienberichten richtet sich der Verdacht insbesondere gegen den mutmaßlichen Jihadisten Najim Laachraoui, einen der mutmaßlichen Drahtzieher der Attentate von Paris, wo im November 130 Menschen getötet wurden. Laachraoui soll einer der drei Männer sein, die auf einem unmittelbar vor den Anschlägen am Brüsseler Flughafen aufgenommenen Überwachungsvideo zu sehen sind, offiziell bestätigt wurde das jedoch nicht. Die belgische Polizei hatte Laachraoui am Montag – einen Tag vor den tödlichen Attentaten auf den Flughafen und die U-Bahn in Brüssel – öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben.

Laachraoui war am 9. September in Gesellschaft des am Freitag in Brüssel festgenommenen und mutmaßlich ebenfalls an den Pariser Anschlägen beteiligten Salah Abdeslam und Mohamed Belkaid an der österreichisch-ungarischen Grenze kontrolliert, nicht aber festgenommen worden (mehr dazu weiter unten; Anm.). Belkaid wurde letzte Woche bei einem Polizeieinsatzes im Brüssler Stadtteil Forest getötet. Belgische Medien berichteten am Mittwochvormittag zunächst, auch Laachraoui sei mittlerweile gefasst, zogen die Meldung danach jedoch wieder zurück.

Laachraoui war erst vor kurzem identifiziert und zur Fahndung ausgeschrieben worden. Bis dato hatte ihn die Polizei unter einem falschen Namen gesucht. Kurz vor der Identifizierung von Laachraoui hatten Anti-Terror-Ermittler am Dienstag vergangener Woche bei einer Hausdurchsuchung in der Brüsseler Gemeinde Forest Bombenzünder, Munition und eine Kalaschnikow sichergestellt.

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najim ©Najim Laachraoui soll mit einem gefälschten Ausweis in Österreich unterwegs gewesen sein. AFP

Bei der Razzia war aus der Wohnung heraus auf Polizisten geschossen worden. Bei dem anschließenden Zugriff töteten Scharfschützen einen Verdächtigen, zwei andere konnten fliehen. Einer von ihnen soll der mutmaßliche Paris-Terrorist Salah Abdeslam gewesen sein. Er wurde am Freitag bei einem Großeinsatz der Polizei in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek festgenommen.

Laachraoui war im September in Österreich

Gut zwei Monate vor den Pariser Anschlägen war Laachraoui in Ungarn. Bei einer Kontrolle an der ungarisch-österreichischen Grenze am 9. September nutzte er nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Brüssel einen gefälschten belgischen Personalausweis auf den Namen Soufiane Kayal. Dort wurde er im Beisein von Salah Abdeslam und Samir Bouzid kontrolliert und sei durch Österreich weitergereist, wie aus einem Fahndungsaufruf der belgischen Staatsanwaltschaft vom 4. Dezember hervorgeht.

Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck wollte die Durchreise Laachraouis als Soufiane Kayal durch Österreich, über die auch die “Kleine Zeitung” berichtete hatte, am Mittwoch nicht bestätigen. “Wir haben unsere Feststellungen den belgischen Behörden weitergeleitet”, so Grundböck. Die Frage der Übereinstimmung sei allerdings dort zu prüfen. Bisher gebe es seitens der belgischen Kollegen keine offizielle Informationen darüber, ob Laachraoui tatsächlich unter dem Namen Soufiane Kayal im September durch Österreich gereist ist. Generell konnte Grundböck keine genauen Angaben zu den übermittelten “Feststellungen” machen.

Öffentlich gesucht wird der Mann schon seit Anfang Dezember, erst nach Abdeslams Festnahme wurde aber seine wahre Identität bekannt. Nach Angaben der Behörden war Laachraoui Anfang 2013 nach Syrien gereist. Seine DNA wurde in einem Haus und einer Wohnung in Belgien gefunden, die von der Terrorgruppe genutzt wurden.

Nach französischen Medienberichten sollen seine DNA-Spuren zudem auf Bombenmaterial gefunden worden sein, das die Terroristen in Paris nutzten. Zudem haben die Ermittler ihn demnach im Verdacht, am Abend der Pariser Anschläge von Belgien aus mit den Terroristen Kontakt gehalten zu haben.

Bericht: EU erwägt Sicherheitskontrollen vor Flughäfen

Zu den Terroranschlägen soll es in Kürze ein Sondertreffen der für Innere Sicherheit zuständigen EU-Minister geben. Wie die niederländische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte, könnte es bereits am kommenden Donnerstag organisiert werden. Als Reaktion auf die Anschläge von Brüssel erwägt die EU-Kommission einem Bericht der deutschen Zeitung “Die Welt” zufolge die Einführung von Sicherheitskontrollen vorzuschlagen, die bereits vor dem Betreten eines Flughafengebäudes stattfinden sollen.

“Je suis Bruxelles”: Brüsseler gedenken Opfern

Hunderte Belgier haben am Dienstagabend in Brüssel der Opfer der Anschläge am Flughafen und in der U-Bahn gedacht. Sie versammelten sich auf der Place de la Bourse im Zentrum der belgischen Hauptstadt und legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Viele waren in die belgische Flagge gehüllt.

360°-Video: Trauer in Brüssel

Schweigeminute für Opfer der Anschläge

Auch am Mittwoch gedachten in ganz Brüssel tausende Menschen mit einer Schweigeminute der Opfer der Anschläge. An der zentralen Gedenkstätte auf dem Börsenplatz im Brüsseler Stadtzentrum versammelten sich etwa 3.000 Menschen, darunter Bürgermeister Yvan Mayeur sowie die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo. Auf den Boden waren zahlreiche Beileids- und Solidaritätsbekundungen mit bunter Kreide geschrieben worden. Worte wie “Solidarität” und “Wir sind eins” waren zu lesen. Tausende kamen auch vor dem Gebäude der EU-Kommission zusammen; im Inneren nahmen neben den Mitgliedern der EU-Kommission auch Belgiens König Philippe mit Königin Mathilde sowie der belgische Premierminister Charles Michel an der Schweigeminute teil.

In vielen Städten weltweit wurden am Abend Wahrzeichen in den belgischen Nationalfarben angestrahlt, unter anderem das Brandenburger Tor in Berlin, der Eiffelturm in Paris und der Trevi-Brunnen in Rom.

Dreitägige Staatstrauer in Belgien

In Belgien gilt noch bis Karfreitag eine dreitägige Staatstrauer. Am Mittag gab es eine landesweite Schweigeminute. Aus Solidarität wurden die Wahrzeichen vieler anderer Metropolen in den Nationalfarben Belgiens angeleuchtet. Dazu gehörten auch das Brandenburger Tor in Berlin und der Eiffelturm in Paris.

In ganz Europa herrscht seit den Anschlägen Terrorangst. Vielerorts wurden Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Die US-Regierung warnte ihre Bürger angesichts der jüngsten Anschläge vor Gefahren bei Reisen nach Europa. Mögliche Ziele von Attentätern seien etwa Touristenattraktionen oder Sportveranstaltungen.

Avramopolous: “Wir alle wussten, dass das passieren kann”

Wenig später übte EU-Migrations- und -Innenkommissar Dimitris Avramopolous scharfe Kritik an den EU-Staaten. “Wenn wir alles, was wir im Vorjahr beschlossen haben, voll umgesetzt hätten, hätte wir der Situation effizienter begegnen können”, sagte Avramoulos am Mittwoch in Brüssel. “Wir alle wussten, dass das passieren kann.” Die EU habe bereits Werkzeuge, Europol sei eines der stärksten Instrumente im Kampf gegen den Terrorismus. “Das wichtigste ist, jetzt wirklich gemeinsam zusammenzuarbeiten.” Deshalb solle “so rasch wie möglich, vielleicht innerhalb der nächsten zwei Tage” ein Sondertreffen der EU-Innenminister in Brüssel stattfinden, kündigte der EU-Kommissar an.

Auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) forderte gegenüber dem “Ö1-Morgenjournal” eine “Intensivierung und Verbesserung” der Zusammenarbeit der europäischen Geheimdienste gefordert. Es gebe hier ein “massives Manko”.

Flughafen Brüssel weiterhin gesperrt

Der Flughafen Brüssel wird unterdessen auch am Donnerstag geschlossen bleiben, sämtliche Flüge der AUA (Austrian Airlines) fallen aus. Am Brüssel Airport war bei den Anschlägen Dienstagfrüh auch Infrastruktur zerstört worden. Das lasse noch keine Passagierabfertigung zu, hieß es nach AUA-Angaben vom dortigen Flughafen. Die Metrostation Maelbeek werde hingegen noch wochenlang geschlossen bleiben, teilte Bürgermeister Yvan Mayeur mit. (red/APA/dpa)

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