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Brückeneinsturz in Indien: Zahl der Toten steigt auf 141

Die Zahl der Todesopfer durch den Einsturz einer Hängebrücke im Westen Indiens ist auf mindestens 132 gestiegen.
Die Zahl der Todesopfer durch den Einsturz einer Hängebrücke im Westen Indiens ist auf mindestens 132 gestiegen. ©AP, AFP, Reuters
Die Zahl der Toten beim Einsturz einer Hängebrücke über einem Fluss im Westen Indiens ist auf 141 gestiegen. Viele weitere seien in kritischem Zustand in Krankenhäuser gebracht worden.

Zwei weitere Menschen würden noch vermisst, berichtete die örtliche Nachrichtenagentur IANS unter Berufung auf die Polizei am Montag. Rund 177 Menschen seien gerettet worden, berichtete der örtliche Fernsehsender NDTV. Die Rettungsarbeiten mit Booten dauerten noch an. Behördenvertreter befürchten, dass die Zahl der Opfer noch stark steigen könnte.


Das Unglück ereignete sich am Sonntagabend (Ortszeit) in Morbi im Bundesstaat Gujarat. Viele Opfer stürzten ins Wasser. Die über den Fluss Machchhu führende Fußgängerbrücke sei nach monatelangen Sanierungsarbeiten erst vergangene Woche wiedereröffnet worden, hieß es.

Kurz nach Wiedereröffnung: Hängebrücke stürzte ein

Die im 19. Jahrhundert in der Kolonialzeit errichtete Brücke im Bezirk Morbi war nach fast sechs Monate langen Renovierungsarbeiten erst kürzlich wiedereröffnet worden. Hunderte Menschen zog es auch aus Anlass hinduistischer Festtage zur Touristenattraktion.

Dem Ansturm der großen Menge habe die Brücke nicht standhalten können, berichteten die Behörden. Unzählige Menschen fielen in den Fluss Machchu, als die Brücke am Sonntagabend (Ortszeit) einstürzte. In sozialen Medien kursierende Videos zeigten, wie einige sich verzweifelt an Metallseile der teils hinabgesunkenen Brücke klammerten.

Rettungsteams und andere Einsatzkräfte nutzen Boote und aufblasbare Reifen, um sie zu erreichen. Auch Einheiten von Armee, Marine und Luftwaffe beteiligten sich am Einsatz. Einige konnten ans Ufer schwimmen und sich so selbst in Sicherheit bringen. Andere wurden aus dem Wasser gezogen und mit Privatautos oder Krankenwagen in Kliniken gebracht.

Jugendliche, Frauen und Senioren unter den

Wie viele Menschen sich zum Einsturzzeitpunkt auf der rund 232 Meter langen Brücke aufhielten, war zunächst unklar. Staatsminister Sanghvi sagte vor Reportern, dass es sich bei den Toten um Jugendliche, Frauen und ältere Menschen handele. Einsatzkräfte hätten die ganze Nacht hindurch nach Überlebenden gesucht.

Ministerpräsident Narendra Modi hielt sich zu einem dreitägigen Besuch in seinem Heimatstaat Gujarat auf. Er zeigte sich "zutiefst betrübt über die Tragödie". Sein Büro kündigte finanzielle Hilfe für die Angehörigen der Toten an und mahnte bei den Rettungseinsätzen zur Eile.

Brücke eröffnet ohne grünes Licht der Sicherheitsprüfung?

Oppositionsparteien in Gujarat forderten eine umgehende Untersuchung zum Unglück. Die Brücke sei wieder geöffnet worden, ohne dass die zuständige Behörde bei einer Sicherheitsprüfung grünes Licht gegeben habe, kritisierten sie. Dies ließ sich nicht unabhängig bestätigen, doch verkündete die von Modis hindu-nationalistischer BJP geführte Staatsregierung, dass sie eine Sonderarbeitsgruppe für Ermittlungen zur Tragödie geschaffen habe.

(AP/dpa)

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