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Bronze gewonnen, Gold verloren

Rainer Schönfelder hat am Dienstagabend für Österreichs dritte Olympia-Medaille in Turin gesorgt. Gold ging sensationell an den US-Amerikaner Ted Ligety, Benni Raich fädelte im 2. Slalomdurchgang ein.  

Erste alpine Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen in Turin für die USA, aber nicht Bode Miller, sondern Ted Ligety war der Glückliche. Der 21-jährige Slalom-Artist aus Salt Lake City katapultierte sich in Sestriere im Kombinationsbewerb vom 32. Rang in der Abfahrt mit einer tollen Slalomleistung zum Olympiasieg und wurde damit Nachfolger von Kjetil-Andre Aamodt, der wegen einer in der Spezialabfahrt erlittenen Knieverletzung passen musste. Österreichs Goldhoffnung Benjamin Raich, nach dem ersten Slalom-Durchgang noch 86 Hundertstel vor Ligety, vergab durch einen Einfädler seine Riesenchance.

Sein Pech war das Glück von Rainer Schönfelder, der hinter Ivica Kostelic die Bronzemedaille eroberte. “Ich kann es noch gar nicht fassen, es ist so schwer zu sagen, was da passiert ist”, waren die ersten Worte des Siegers, der schließlich 0,53 Sekunden vor dem ebenfalls überglücklichen Kostelic und 1,32 vor Schönfelder lag. Der Kärntner hatte nach dem sehr gelungenen Abfahrtslauf und misslungenen ersten Slalom-Durchgang (“Ich habe fast nichts gesehen”) die Medaille schon abgeschrieben, als er vor dem Lauf von Raich Dritter gewesen war. “Ich habe schon fix mit dem vierten Platz gerechnet. Dass der Benni einfädelt, ist Pech. Aber ich freue mich sehr über Bronze. Ich habe irrsinnige Probleme im Slalom gehabt. Ich war im zweiten Lauf nicht am Limit, habe aber dennoch Fehler gemacht”, erklärte Schönfelder, der nur sechs Hundertstel vor dem Schweizer Daniel Albrecht und sieben vor dem Italiener Giorgio Rocca lag.

Benni Raich vermochte verständlicherweise seine Riesenenttäuschung nicht zu verbergen, auch wenn er sein Scheitern recht gefasst kommentierte. “Jetzt bin ich ein bisschen leer. Ich habe viel erwartet und auch ein gutes Gefühl gehabt”, sagte der 27-jährige Tiroler, der vor vier Jahren in dieser Disziplin Bronze gewonnen hatte und im Vorjahr in Bormio Weltmeister geworden war.

Auch Bode Miller muss weiterhin auf sein erstes olympisches Gold warten. Er bot zwar auf der Abfahrt die beste Vorstellung, ein Einfädler kostete ihn aber schon im ersten Slalom-Durchgang die Chance auf Gold. Ebenfalls schon im ersten Durchgang verabschiedeten sich mit dem Schweizer Didier Defago (2.) Aksel Lund Svindal (4.) und Lasse Kjus (jeweils Norwegen/6.) sowie Michael Walchhofer (5.) weitere vier Läufer unter den ersten sechs in der Abfahrt, und der Südtiroler Peter Fill (3.) war im Slalom chancenlos. Mario Matt, 24. in der Abfahrt und Zehnter nach dem ersten Slalom-Durchgang, musste seine Hoffnung auf ein akzeptables Ergebnis im Finale nach einem Einfädler und anschließenden “Rücksteiger” aufgeben.

SKI ALPIN – Kombination Herren:

Ted Ligety (USA)

Ivica Kostelic (CRO)

Rainer Schönfelder (AUT)

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